Schweißen und Löten | ||||||||||||||||||||||||||
Schweißen
Schweißen ist ein Verfahren mit der Wahl, Metalle untrennbar miteinander zu verbinden. Es gehört neben Löten
(Weich- und Hartlöten) und Kleben zur Hauptgruppe des Fügen. Am bekanntesten sind das Schutzgasschweißen,
das Lichtbogenschweißen (Elektroschweißen) und das Autogenschweißen.
Beim Schutzgasschweißen entsteht zwischen den Elektroden bzw. zwischen Elektrode und Werkstück
ein Lichtbogen. Dieser Lichtbogen, die Elektrode und die Schweißnaht werden durch ein aktives oder inertes
Schutzgas abgeschirmt. Beim Lichtbogenschweißen wird zwischen Werkstück und Metallelektrode ein
Lichtbogen gezogen.
Um den Lichtbogen zu stabilisieren und um als Schutzgasmantel zu dienen, sind die Elektroden umhüllt.
Die Elektrodenumhüllung ist unbedingt erforderlich beim Wechselstromschweißen, damit der Lichtbogen
bestehen bleibt. Autogenschweißen ist ein Schweißverfahren mit Hilfe einer Gasflamme eines Injektor-
oder Gleichdruckbrenners.
Vorwiegend wird hierfür ein Acetylen-Sauerstoffgemisch im Mischungsverhältnis 1:1 bis 1:1,1 verwendet,
aber auch andere Gase wie Propangas, Wasserstoff oder Methangas können eingesetzt werden.
Löten ist nach DIN 8505 ein Verfahren zum Verbinden metallischer Werkstoffe mit Hilfe eines geschmolzenen
Zusatzmetalles (Lotes), gegebenenfalls unter Anwendung von Flussmitteln und/oder Löt-Schutzgasen.
Die Schmelztemperatur des Lotes liegt unterhalb derjenigen der zu verbindenden Grundwerkstoffe.
Diese werden benetzt ohne geschmolzen zu werden. Man unterscheidet zwei Verfahren: Weichlöten und Hartlöten.
Sie unterscheiden sich durch Arbeitstemperatur, Lot und Flussmittel. Beim Weichlöten wird ein Zinn-Blei-Lot
verwendet mit Schmelztemperaturen, je nach Zusammensetzung des Zinn- und Bleigehaltes, zwischen 182°C und 330°C.
Beim Hartlöten werden höherschmelzende Lote verwendet. Die Arbeitstemperaturen liegen zwischen 500°C und 1000°C.
Sie besitzen dafür eine höhere Festigkeit sowie eine höhere Hitzebeständigkeit aufgrund anderer
Lotwerkstoffe.
Hartlote sind Legierungen aus Kupfer und Zink (Kupferlot) oder Silber mit Kupfer und Zink (Silberlot)
sowie dem Aluminiumhartlot, das in der Hauptsache aus Aluminium und dem Rest aus Silizium, Kupfer, Nickel, Zinn
und Cadmium besteht. |
Beim Elektrodenschweißen entstehen die hohen Temperaturen durch einen
Lichtbogen zwischen Werkstück und Elektrode. Er wird von einem Transformator erzeugt, der die Netzspannung
je nach Gerät in Gleich- oder Wechselstrom mit niedriger Spannung umwandelt. Die Elektrode ist über den
Elektrodenhalter an den Transformator angeschlossen, die Masseklemme verbindet Werkstück und Schweißgerät
und schließt den Stromkreislauf. Die Stromstärke richtet sich nach der Dicke der Stabelektrode und wird am
Gerät eingestellt. Je Millimeter Stabdurchmesser rechnet man rund 40 Ampere, d. h. der eingestellte
Schweißstrom in A ist der 40fache Elektrodendurchmesser. |
Das MIG/MAG-Schutzgasschweißen ist eine Art Elektroschweißen. Der
Schweißdraht der Elektrode wird jedoch automatisch und kontinuierlich vom Gerät zugeführt. Er ist nicht
umhüllt und befindet sich auf einer Drahtspule, die an den Brenner angeschlossen ist. Über den Schweißbrenner
wird das Schutzgas verteilt, das aus einer mit Druckminderer ausgestatteten Gasflasche zugeführt wird.
Das Gas verdrängt die Umgebungsluft und schützt die Schmelze. Dieser Prozess dar nicht durch Zugluft gestört
werden. Je nach zu schweißendem Material können verschiedene Gase, beispielsweise Argon, Kohlendioxid oder
deren Gemische zugeführt werden. Schweißstrom, Drahtvorschub und Schutzgas können reguliert werden.
Der Schweißdraht wird bei diesem Verfahren gleichmäßig geschoben. Neben dem oben beschriebenen MIG/MAG-Verfahren
gibt es das WIG-Verfahren, bei dem eine nicht schmelzende Wolfram-Elektrode und zusätzliche Schweißstäbe zum
Einsatz kommen. |
Beim WIG-Schweißen brennt der Lichtbogen zwischen dem Werkstück und einer nicht abschmelzbaren Wolframelektrode (WIG = Wolfram-Inert-Gas). Wie beim Schutzgasschweißen wird auch beim WIG-Schweißen ein separates Gas zugeführt wie beispielsweise Argon. Dieses Gas schützt die Schweißzone vor den negativen Einflüssen der Außenluft. Für das Schweißen von Aluminium, Magnesium und deren Legierungen muss das WIG-Wechselstrom-Verfahren (WIG-AC) eingesetzt werden. Alle anderen Metalle ab 0,3 mm werden mit dem WIG-Gleichstrom-Verfahren (WIG-DC) verschweißt. |
Beim MIG-Schweißen brennt der Lichtbogen zwischen dem Werkstück und einem zugeführten Schweißdraht (Elektrode). Ein automatisch zugeführtes nicht brennbares Gas schützt den Lichtbogen und das Schmelzbad vor negativen Eigenschaften der Außenluft. Mit dem MIG-Verfahren (MIG = Metall-Inert-Gas) werden Aluminium und Aluminiumlegierungen verarbeitet. Als Gase werden Argon, Helium und deren Gemische eingesetzt. |
Das MAG-Schweißen wird eingesetzt für die Verarbeitung von Bau-, Kessel- und Rohrstahl. Die Vorteile des Verfahrens sind die einfache Handhabung und die sehr guten Dünnblecheigenschaften (ab ca. 0,5 mm). Mit dem MAG-Verfahren können hochlegierte Stähle mit Mischgasen aus Argon und einem niedrigen Anteil an Kohlendioxid (kleiner 5 %) verarbeitet werden. |
Durch Autogenschweißen können Werkstücke verbunden und verformt werden.
Es ist daher besonders interessant für die Kunstschlosserei. Autogenschweißen eignet sich für das Verbinden
von Werkstücken mit geringer Dicke. |
Beim Punktschweißen werden zwei stiftförmige Kupfer- oder Sintermetallelektroden an die zu verbindenden Werkstücke aufeinander. Durch einen Stromstoß hoher Stromstärke bei niedriger Spannung erhitzt die Verbindungsstelle auf Schweißtemperatur und es entsteht ein Schweißpunkt. Das Punktschweissen eignet sich beispielsweise zum Verbinden von Blechen aus unlegierten oder legierten Stahl, Kupferblechen oder für Bleche aus verschiedenen Werkstoffen. |
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