Dioden

Dioden sind Halbleiterbauelemente mit einem PN-Übergang, welche den Stromfluss nur in eine Richtung gestatten. Das spezifische Verhalten wird durch die jeweilige Dotierung im Kristall bestimmt. Sie sind vergleichbar mit einem Rückschlagventil in der Fluidtechnik. In der Wechselstromtechnik werden sie zum Durchlassen oder Sperren von Wechselstrom-Halbwellen verwendet.

  • Gleichrichterdiode
  • Schaltdiode
  • Leistungsdiode
  • Z-Diode
  • Leuchtdiode (LED)
  • Fotodiode
  • Kapazitätsdiode
  • Schottky-Diode
  • Tunneldiode
  • Backward-Diode
  • Typenbezeichnung der Dioden

    1. Kennbuchstabe

    2. Kennbuchstabe

    A

    Germanium

    A

    Diode

    B

    Silizium

    B

    Kapazitätsdiode

    C

    z.B. GaAs (Bandabstand ≥1,3 eV)

    E

    Tunneldiode

    D

    z.B. InSb (Bandabstand ≥0,6 eV)

    P

    z. B. Photodiode, Photoelement

    R

    polykristalliner Halbleiterwerkstoff

    Q

    z. B. Leuchtdiode

     

     

    X

    Vervielfacherdiode

     

     

    Y

    Leistungsdiode

     

     

    Z

    Z-Diode

    Nach Pro Electron wird bei Halbleitern mit dem 1. Buchstaben das Ausgangsmaterial und mit dem 2. Buchstaben die Hauptfunktion gekennzeichnet. Nach der amerikanischen Bezeichnung beginnen Halbleiter mit einer Sperrschicht mit 1N (z. B. 1N4006).


    Gleichrichterdiode

    diode

    Das Halbleiterelement "Diode" ist, wie der Name Di- (zwei) -oder vermuten lässt, ein Zwei- Elektrodenelement das die Besonderheit hat, dass es für den elektrischen Strom Ventileigenschaften besitzt. D. h. dass beim Anlegen einer Spannung an eine Diode,sie je nach Polung den elektrischen Strom durchlässt oder sperrt (in Sperrrichtung kann der Strom um das 10.000.000fache kleiner sein als der Durchlassstrom). Hauptsächliches Anwendungsgebiet der Diode ist die Gleichrichtung von Wechselstrom. In Wechselrichteranlagen und in der Funk- und Fernsehtechnik werden Gleichrichter zum modulieren, demodulieren, begrenzen und abstimmen verwendet. Die Anschlüsse der Diode sind mit Anode(A) und Kathode(K) bezeichnet und es ist festgelegt, dass ein Strom nur von A nach K fliessen darf, aber nicht umgekehrt. Materialien aus denen Dioden hergestellt werden sind Silizium, Germanium und Selen.

    Typ UR IF PV UF IR Gehäuse
    BA170 20V 150mA  300mW 1,0V 50nA DO-35
    BA201 50V 150mA 500mW 1,2V 100nA DO-35
    BAV17 25V 200mA 400mW 1,0V 100nA DO-35
    BAV19 120V 200mA 400 mW 1,0V 100nA DO-35
    BAV20 200V 200mA 400mW 1,0V 100nA DO-35
    BAV21 250V 200mA 400 mW 1,0V 100nA DO-35
    BAW75 35V 150mA 500mW 1,0V 100nA DO-35
    BAW76 75V 150mA 500mW 1,0V 100nA DO-35
    BAX13 50V 48mA 500mW 1,53V 200nA DO-35
    BAX16 165V 200mA 400mW 1,3V 100nA DO-35
    BAY80 150V 100mA 400 mW 1,0V <100nA DO-35
    ITT600 75V 200mA 500mW 1,0V <100nA DO-35
    1N456A 30V 150mA 400mW 1,0V <25nA DO-35
    1N457 60V 150mA 400mW 1,0V <25nA DO-35
    1N458A 150V 150mA 400 mW 1,0V <25nA DO-35
    1N459A 200V 150mA 400 mW 1,0V <25nA DO-35
    1N483A 70V 150mA 400 mW 1,0V <25nA DO-35
    1N483B 80V 150mA 400 mW 1,0V <25nA DO-35
    1N484A 150V 150mA 400 mW 1,0V <25nA DO-35
    1N484B 150V 150mA 400 mW 1,0V < 250nA DO-35
    1N485 200V 150mA 400 mW 1,0V < 250nA DO-35
    1N485A 200V 150mA 400 mW 1,0V < 25nA DO-35
    1N485B 200V 150mA 400 mW 1,0V < 25nA DO-35
    1N277 120V     <1,OV   DO-7
    1N278 60V     <1,OV   DO-7
    1N283 25V     <1,OV   DO-7
    1N695 20V 100mA   <1,OV   DO-7
    1N695A 25V 150mA   <0,5V   DO-7
    1N994 8V 20mA   <1,OV   DO-7
    1N995 15V 30mA   <0,5V   DO-7
    1N996 25V 50mA   <0,8V   DO-7
    1N3466 40V 75mA   < 1,OV   DO-7
    1N3467 15V     <0,5V   DO-7
    1N3469 35V 85mA    < 1,0V   DO-7
    1N3666 80V     <1,OV   DO-7
    1N3773 25V     <0,5V   DO-7
    1N4001 50V 1A   1,1 V   DO-15
    1N4002 100V 1A   1,1 V   DO-15
    1N4003 200V 1A   1,1 V   DO-15
    1N4004 400V 1A   1,1 V   DO-15
    1N4005 600V 1A   1,1 V   DO-15
    1N4006 800V 1A   1,1 V   DO-15
    1N4007 1000V 1A   1,1 V   DO-15
    1N4148 100V 100mA 500mW     DO-35
    1N5400 50V 3A        
    1N5401 100V 3A        
    1N5402 200V 3A        
    1N5403 300V 3A        
    1N5404 400V 3A        
    1N5405 500V 3A        
    1N5406 600V 3A        
    1N5407 800V 3A        
    1N5409 1000V 3A        

    Schaltdiode

    diode

    Die Schaltdiode wird eingesetzt zum raschen Umschalten von hohen auf niedrigen Impedanzen und umgekehrt. Die eine zusätzliche Diffusion von Gold wird die Schaltzeit verkürzt. Eine Diffusion mit Gold begünstigt die Rekombination von Elektronen und Löchern.


    Leistungsdiode

    Dioden werden als Leistungsdioden bezeichnet, wenn der Durchlassstrom mehr als 1 A beträgt.


    Z-Diode

    diode

    Die Z-Diode, auch Zenerdiode genannt, wird als Begrenzerdiode eingesetzt. Die Wirkung des Halbleiters beruht auf den Effekt der Eigenleitung infolge hoher Feldstärke. Die Z-Diode wurde nach dem Erfinder des Zenereffekt benannt, dem deutschen Physiker Zener. Z-Dioden bestehen aus dem Halbleiterwerkstoff Silizium und werden eingesetzt zur Spannungsstabilisierung, Spannungsbegrenzung bei Gleichspannung. Z-Dioden sind für verschiedene Zenerspannungen erhältlich, z.B. 2,7 V die ZPD2,7; 3 V die ZPD3; 9,1 V die ZPD9,1. Bei geringfügigem Überschreiten der spezifischen Zenerspannung steigt der Zenerstrom extrem stark an und führt zur Zerstörung der Diode. Deshalb werden Z-Dioden immer mit einem Vorwiderstand zur Strombegrenzung betrieben.

    z_diode
    Typ Gehäuse Ptot in W UZ in V IZ in mA UZ in %
    BZV15Sod-382,210-751K-2005
    BZX48To-18 6,525
    BZX49To-18 6,525
    BZX50To-18 6,525
    BZX55CDo-350,44,7-7555
    BZX70Sod-182,510-7550-105
    BZX75C1V4Do-70,41,410
    BZX75C2V1Do-70,42,1105
    BZX75C2V8Do-70,42,8105
    BZX75C3V6Do-70,43,6105
    BZX79C2V4D0-350,5 W2,4 V5 mA5 %
    BZX79C2V7D0-350,5 W2,7 V5 mA5 %
    BZX79C3V0D0-350,5 W3,0 V5 mA5 %
    BZX79C3V3D0-350,5 W3,3 V5 mA5 %
    BZX79C3V6D0-350,5 W3,6 V5 mA5 %
    BZX79C3V9D0-350,5 W3,9 V5 mA5 %
    BZX79C4V3D0-350,5 W4,3 V5 mA5 %
    BZX79C4V7D0-350,5 W4,7 V5 mA5 %
    BZX79C5V1D0-350,5 W5,1 V5 mA5 %
    BZX79C5V6D0-350,5 W5,6 V5 mA5 %
    BZX79C6V2D0-350,5 W6,2 V5 mA5 %
    BZX79C6V8D0-350,5 W6,8 V5 mA5 %
    BZX79C7V5D0-350,5 W7,5 V5 mA5 %
    BZX79C8V2D0-350,5 W8,2 V5 mA5 %
    BZX79C9V1D0-350,5 W9,1 V5 mA5 %
    BZX79C10 D0-350,5 W 10 V5 mA5 %
    BZX79C12 D0-350,5 W 12 V5 mA5 %
    BZX79C15 D0-350,5 W 15 V5 mA5 %
    BZX79C18 D0-350,5 W 18 V5 mA5 %
    BZX79C33 D0-350,5 W 33 V5 mA5 %
    BZX79C39 D0-350,5 W 39 V5 mA5 %
    BZX79C47 D0-350,5 W 47 V5 mA5 %
    BZX79C56 D0-350,5 W 56 V5 mA5 %
    BZX79C75 D0-350,5 W 75 V5 mA5 %
    BZX83C D0-350,4 W2,7-33 V5 mA5 %
    BZX85C2V7D0-411,3 W2,7 V5 mA5 %
    BZX85C3 D0-411,3 W3,0 V5 mA5 %
    BZX85C3V3D0-411,3 W3,3 V80 mA5 %
    BZX85C3V6D0-411,3 W3,6 V60 mA5 %
    BZX85C3V9D0-411,3 W3,9 V60 mA5 %
    BZX85C4V3D0-411,3 W4,3 V50 mA5 %
    BZX85C4V7D0-411,3 W4,7 V45 mA5 %
    BZX85C5V1D0-411,3 W5,1 V45 mA5 %
    BZX85C5V6D0-411,3 W5,6 V45 mA5 %
    BZX85C6V2D0-411,3 W6,2 V35 mA5 %
    BZX85C6V8D0-411,3 W6,8 V35 mA5 %
    BZX85C7V5D0-411,3 W7,5 V35 mA5 %
    BZX85C8V2D0-411,3 W8,2 V25 mA5 %
    BZX85C9V1D0-411,3 W9,1 V25 mA5 %
    BZX85C10 D0-411,3 W10 V25 mA5 %
    BZX90Do-350,46,57,55
    BZX97/C3V3Do-350,53,355
    BZX97/C33Do-350,53325
    BZY78Do-70,285,311,55
    BZY83CDo-350,252,7-2455
    BZY85CDo-70,42,7-2455
    ZD75Do-131,3275105
    ZF33Do-70,43355
    ZG33Do-70,433510
    ZPD51Do-350,55155
    ZPD75Do-411,375105
    ZTE1,5Do-350,31,455
    ZTE2Do-350,32,1555
    ZTE2,7Do-350,32,755
    ZTE3,6Do-350,33,655

    Die Z-Dioden vom Typ ZPD mit 0,5W Leistung sind austauschbar für die Typen: BZX55...; ZX71...; BZX79...Beispiel: BZX83C2V7 = ZPD2,7. Die 1,3W-Z-Dioden sind austauschbar gür die Typen: ZD...; BZX29...; BZX85...; BZY92...; BZY95...; BZY96...; BZY97...Beispiel: ZD3,9 = ZPY3,9.


    Leuchtdiode

    led

    Leuchtdioden (LED) sind lichtemittierende Dioden und bestehen aus aus einem pn-Übergang, der in Durchlassrichtung gepolt wird. LED sind Halbleiter die aus verschiedenen Mischkristallen bestehen wie beispielsweise Galliumarsenid (GaAs) und Galliumphosphid (GaP), die speziell dotiert werden. LED`s werden angewendet zu Anzeigen, als Lichtsender bei Lichtschranken und als Optokoppler.

    Der Aufbau einer LED besteht aus einem LED-Chip, der sich in einer Epoxidharzlinse befindet. Dabei tritt das Licht aus dem Halbleiterkristall, der durch einen kontrollierten Stromfluss zum Leuchten angeregt wird. Im Übergangsbereich - auch pn-Übergang oder Sperrschicht genannt - entsteht Licht in einem Rekombinationsprozess, bei dem ein Ausgleich zwischen Elektronenüberschuss und -mangel erfolgt, wenn richtig gepolte Gleichspannung an den Kristall angelegt wird.

    leds

    Leuchtdioden-Anzeigen (LED-Anzeigen)

    LED-Farbe

    Halbleiter

    Wellenlänge

    Durchlassspannung

     infrarot

    Ga As

    950 nm

    1,3...1,5 V

     rot

    Ga As P

    660 nm

    1,6...1,8 V

     orange

    Ga As P

    610 nm

    1,6 V

     gelb

    Ga As P

    590 nm

    2,0...2,2 V

     grün

    Ga P

    565 nm

    2,0...2,2 V

    Berechnungstool für den Vorwiderstand bei Leuchtdioden
    bereitgestellt von Wolfgang Grebe (http://www.dieaerzte.de)

    In Schaltungen mit höherer Betriebsspannung muss grundsätzlich der Stromfluss begrenzt werden. Dies geschieht am einfachsten über einen berechneten Vorwiderstand aus den vorgegebenen Größen: Betriebsspannung, Durchlassspannung und Durchlassstrom (Richtwert 15...20 mA für Standard und 1,5 mA für LowPower-LED). Beispielsweise wäre dies ein Vorwiderstand von 560 Ω für eine rote Standard-Diode betrieben an 12 V Versorgungsspannung bzw. 1,2 kΩ bei 24 V. Achtung! Die Durchlassspannung sollte vor der Berechnung überprüft werden. Der Wert kann je nach Typ und Art der LED vom Standardwert abweichen. Nachfolgend das Berechungstool nach der Formel: RV = (UB - UF) / IF

    LED-Durchlassspannung:1,8V 2,2V 2,1V
    Betriebsspannung: V
    Betriebsstrom: mA
    Spannung am Vorwiderstand: V
    errechneter Vorwiderstand: Ω
    anwendbarer Vorwiderstand:Widerstand der Normreihe: Ω
    wirksamer Strom:
    mA
    Verlustleistung am Widerstand: mW

    HighPower-LED

    Seit der Erfindung der Glühlampe im Jahr 1879 gab es keine vergleichbare Revolution im Leuchtmittelbereich. Unter Normalbedingungen erreicht eine HighPower-LED eine 20fach höhere Lebensdauer gegenüber einer Glühlampe. Bei Beachtung der max. zulässigen Stromstärke sind mindestens 50.000 Betriebsstunden erreichbar. High-Power-LEDs zeichnen sich durch überdurchschnittlich große LED-Chips aus. Oftmals sind mehrere Chips in einem Gehäuse untergebracht. Um die Verlustwärme durch einen niedrigen Wärmewiderstand abzuleiten sind die Halbleiter-Chips auf einem Kühlkörpermetall montiert. Anstatt des Betriebsstrom von ca. 20 mA bei herkömmlichen LEDs wird bei HighPower-LEDs ein Betriebsstrom von 350 mA ermöglicht. Dies sorgt für eine sehr hohe Lichtleistung, die frei von UV- und IR-Strahlen ist. Vorteilhaft ist außerdem die Ausfallsicherheit, die Stoß- und Vibrationsfestigkeit sowie die niedrigen Wartungs- und Energiekosten.


    Fotodiode

    Halbleiterdiode, bei der der Sperrschichtfotoeffekt ausgenutzt wird. An PN-Übergang liegt eine Sperrspannung. Das einfallende Licht löst Elektronen aus der Gitterbindung. Dadurch entstehen zusätzliche freie Elektronen und Löcher. Diese erhöhen den Sperrstrom proportional zur Lichtintensität.


    Kapazitätsdiode

    kapazitaetsdiode

    Die Kapazitätsdiode wirkt am PN-Übergang wie ein Kondensator. Das Dielektrikum ist das vom Ladungsträger entblößte Halbleitermaterial. Eine Erhöhung der angelegten Spannung verbreitert die Sperrschicht und verkleinert die Kapazität. Eine Spannungsverringerung hat eine Vergrößerung der Kapazität zur Folge.


    Schottky-Diode

    schottkydiode

    Halbleiterdiode mit einem Metall-Halbleiter-Übergang. Weil Elektronen leichter aus N-Silizium in die Metallschicht gelangen als umgekehrt, entsteht im Halbleiter eine an Elektronen verarmte Randschicht, die sogenannte Schottky-Sperrschicht. Der Ladungstransport erfolgt ausschließlich durch Elektronen. Dadurch kann ein extrem schnelles Umschalten erfolgen, weil keine Minoritäten-Speichereffekte auftreten.


    Tunneldiode

    tunneldiode

    Tunneldioden sind sehr stark dotiert, dadurch ist die Grenzschicht nur noch wenige Atomabstände breit. Bei der Tunneldiode wird der Effekt eines negativen dynamischen Widerstandes ausgenützt. Das Einsatzgebiet umfasst die Schwingungserzeugung hoher Frequenzen und die Versteilerung von Impulsen.


    Backward-Diode

    backwarddiode

    Backward-Dioden sind Dioden die etwas schwächer als die Tunneldiode dotiert sind. Dadurch ist der Höcker beim Kennlinienverlauf nicht mehr so stark ausgeprägt. Der Name "Backward" steht übersetzt für rückwärts, benannt nach der Anwendung dieser Diode. Verwendung finden Backward-Dioden bei der Gleichrichtung kleiner Wechselspannungen (<300 mV), die mit einer üblichen Diode nicht möglich sind, aufgrund der zu hohen Schwellspannung. Da Backward-Dioden in negativen Zweig keine Sperrwirkung aufweisen, besitzen sie keine Schwellspannung.



    Fachlexikon der Mechatronik © 2007 Erich Käser. Alle Rechte vorbehalten.