Vakuum-Saugdüse

Gerät zum Halten von Teilen mit Vakuum, das mit Hilfe des Venturi-Prinzips erzeugt wird. Man kann damit einen negativen Überdruck bis ca. 0,4 bar erzeugen. Der Vakuum-Saugkopf hat zusätzlich noch einen kleinen Druckbehälter, der das sofortige Abstoßen des angesaugten Teils erlaubt, wenn der Haltevorgang beendet ist.


Vanadium

Hochschmelzendes Schwermetall (1726°C), Stahlveredler, erhöht Anlasstemperatur. Ist in warmfesten und Werkzeug-Stählen sowie mikrolegierten Baustählen enthalten.


Variablenprogrammierung

Programmierung von veränderlichen Adreßwerten.


Varistor, VDR

Widerstand, dessen Wert von der angelegten Spannung abhängt und nichtlinear ist. Oberhalb eines spezifischen Spannungswertes geht der Widerstandswert gegen null. Andere Bezeichnung VDR. Anwendung für Spannungsstabilisierung, Überspannungsableiter.


VBScribt

VBScript ist ein abgespecktes VisualBasic zur Steuerung von ActiveX-Controls.


VDF-Spindellager

Ausdehnungsgleitlager an Drehmaschinen. Die Lagerbuchse liegt in der Bohrung des Spindelstocks nur mit drei schmalen Stegen an und kann sich dazwischen bei Erwärmung frei ausdehnen.


Vektor

Vektor ist eine Zusammenfassung von Größen, die hinsichtlich der Beschreibung eines Systems gleichartig ihres Maßes und ihrer Richtung sind, wie beispielsweise Eingangsgrößen, Ausgangsgrößen, Zustandsgrößen.


Vektorgrafik

Vektorgrafik ist eine Grafikdarstellung, bei der Objekte nicht in Form von einzelnen Bildpunkten (Pixeln) beschrieben werden, sondern durch miteinander verbundene Linien.


Vektorregelung

Regelung bei Frequenzumrichtern, die den Blindstrom in der Maschine konstant hält. Der Antrieb wird dynamischer und hat ein besseres Drehmomentverhalten.


Velo

Kunstwort stammt von velocity = Geschwindigkeit. Die Geschwindigkeitseinheit "Velo" wurde eingeführt im Zuge der Digitalisierung von Antrieben. Beispielsweise entstehen bei einem 14Bit DAU (Digital-Analog-Umsetzer) 8192 Bitmuster die zur Darstellung des Sollwertes genutzt werden. Hierbei entspricht die kleinste Einheit (1 Velo) einem Sollwert von 1,22 mV bei einer Sollwertvorgabe von 0 - 10V.


Ventil

Gerät zur Steuerung oder Regelung der fluidischen Leistung durch Beeinflussung von Start, Stopp und Richtung sowie Druck und/oder Volumenstrom des in der Anlage arbeitenden Druckmediums. Man unterscheidet die Ventile nach ihrer Aufgabe: Wege-, Druck-, Strom- und Sperrventile; oder dem Aufbau: Sitzventile (Kegel-, Kugel-, Tellerventil), Kolbenventile (längswirkend) und Drehventile; als auch nach der Arbeitsweise: festgelegte Schaltstellungen (2-Stellungs-Wegeventil, Sperrventile, 3- und Mehrstellungs-Wegeventile), einstellbare Arbeitsstellungen (Drosseln, Stromregelventile, Druckventile) und stetig verstellbare Arbeitsstellung (handbetätigte Wegeventile, Stetigventile). Des weiteren unterscheidet man nach den gesteuerten Anschlüssen: 2-Wege-, 3-Wege-, 4-Wege-Ventile und mehr oder nach den Betätigungsarten: Muskelkraft, mechanisch, druckbetätigt (hydraulisch, pneumatisch), elektrische Betätigung.


Ventilbetätigung

Fluidische Ventile können verschiedenartig betätigt werden: a) durch Muskelkraft: Betätigung durch Hand oder Fuß (einschließlich der Handnotbetätigung); b) über mechanische Betätigung durch Hebel, Stößel und/oder Rolle sowie durch Federn; c) durch elektrische Betätigung durch Elektronmagnete einfach oder doppelt wirkend oder durch Elektromotoren. Hierher gehören auch die Proportionalmagnete und die elektro-mechanischen Umformer für einstufige Servoventile. d) über Druckbetätigung durch hydraulische oder pneumatische Druckbeaufschlagung oder -entlastung. e) durch kombinierte elektrohydraulische oder elektropneumatische Betätigung: Ein Hauptventil wird hydraulisch oder pneumatisch durch ein elektrisch betätigtes Vorsteuerventil geschaltet. Man spricht dann von vorgesteuerten Ventilen bzw. von mehrstufigen Ventilen.


Verfügbarkeit

Die Verfügbarkeit ist die Zeit, in ein System tatsächlich in der Lage ist, seine Aufgaben zu erfüllen. Die Verfügbarkeit gilt als Kenngröße für die Zuverlässigkeit von reparierbaren Systemen. Die Verfügbarkeit an Anlagen wird durch die Formel: V=1/(1+MDT/MTBF) beschrieben. Die in der Formel enthaltene Abkürzung MDT (mean down time) beschreibt die mittlere störungsbedingte Stillstandszeit. Die Abkürzung MTBF (mean time between failures) steht für die mittlere Zeitspanne zwischen zwei Ausfällen.


V-Führung

Eine V-Führung ist eine Prismenführung die an Werkzeugmaschinen verwendet wird. Die beiden Führungsflächen sind nach innen geneigt und bilden im Querschnitt ein V. Mitunter steht eine der beiden Flächen senkrecht. Das geführte Maschinenteil wird durch seine Gewichtskraft und durch die Bearbeitungskräfte auf beide Führungsflächen gedrückt, so dass kein Führungsspiel entsteht. Deshalb ist diese Führung besonders geeignet als Richtführung.


VGA

Abkürzung für "Video Graphics Array". Die VGA war früher ein Standard für Grafikkarten mit einem Darstellungsbereich von 640x480 Pixel. Wurde inzwischen durch den weiterentwickelten Super-VGA-Standard (SVGA) ersetzt.


Vierleiternetz

In einem Vierleiternetz sind drei Außenleiter (L1, L2, L3) und ein Sternpunktleiter (N) vorhanden. Das Vierleiternetz ist für unsymetrische Belastung eines Drehstromnetzes geeignet. Aufgrund des Sternpunktes sind zwei unterschiedliche Spannungswerte vorhanden. Dies sind im Niederspannungsnetz zwischen Außenleiter-Außenleiter 400 V und Außenleiter-Sternpunktleiter 230 V. Eine Umwandlung in ein Dreileiternetz ist mit einem Transformator möglich.


Vierquadrantenbetrieb

Betrieb in allen vier Quadranten des Drehzahl-/Drehmomentdiagramms. Beide Drehrichtungen und Drehmomentenrichtungen sind möglich.


Vierradantrieb

Antriebssystem an Fahrzeugen mit vier Rädern, bei dem jedes Rad angetrieben wird. Dies kann sowohl permanent als auch synchron erfolgen. In der Autoindustrie gibt es hierfür zahlreiche Ausdrücke wie z. B. Allrad, Quattro, Synchro, 4-Wheel, usw.


Vierwegeventil

Ventil mit vier gesteuerten Anschlüssen. Dies sind bei Wegeventilen die Anschlüsse des Zulaufes, der Zylinderseite A und B, sowie des Ablaufes.


virtuell

Virtuell ist eine künstliche Nachahmung eines real existierenden Gegenstandes, der nur in der Computerwelt existiert. Virtuelle Realität steht dabei für eine vom Computer simulierte Wirklichkeit.


virtuelle Verbindung

Logische, über Software hergestellte Verbindung. Dies ist ein verbindungsähnlicher Dienst im Rahmen der Software-Protokolle eines Netzwerkes. Es können zwei Endpunkte miteinander kommunizieren, so als wäre eine physikalische Verbindung gegeben. Die wesentliche Vorteile im Vergleich zu physikalischen Verbindungen sind u. a. Auflösung von Geschwindigkeitsabweichungen, Wiederholung von Übertragungen im Falle von Übertragungsfehlern, und die Umwandlung von Nachrichten, die über die Netzwerkverbindung laufen.


virtueller Server

Ein virtueller Server ist einer von mehreren Servern, die gleichzeitig auf einem Host beim Provider laufen.


Virus

Der Virus ist ein elektronischer Parasit, der sich über Dateien von Rechner zu Rechner überträgt. In ihrer harmlosesten Variante geben Viren in regelmäßigen Abständen dumme Kommentare auf dem Bildschirm aus. Im schlimmsten Fall können sie Datenverlust bis hin zum Formatieren der kompletten Festplatte verursachen. Zum Schutz vor Viren existiert eine Vielzahl von Schutzprogrammen, die z.B. aus dem Internet geladene Dateien zunächst auf ihre Unbedenklichkeit überprüfen.


Viskosität

Eigenschaft einer Flüssigkeit, der gegenseitigen laminaren Verschiebung zweier benachbarter Schichten einen Widerstand entgegenzusetzen. Hierbei wird unterschieden zwischen der dynamischer Viskosität und kinematischer Viskosität. Man bevorzugt in der Hydraulik die kinematische Viskosität, weil diese einfach zu messen ist.


Viskositätsbereich

Bereich, in dem die Viskosität einer Druckflüssigkeit den gestellten Anforderungen genügt. Der Viskositätsbereich geht meist aus den Betriebsbedingungen hervor.


Viskositätsindex

Kennzeichnet das Viskositäts-Temperatur-Verhalten einer Flüssigkeit. Je geringer die Änderung der Viskosität über die Temperatur ist, desto höher liegt der Viskositätsindex. Der Viskositätsindex wird rechnerisch ermittelt und liegt für übliche Mineralöle zwischen 95 und 100 und bei Ölen mit flachen VT-Verlauf (z. B. HV-Öle) bei über 160.


Viskositätsindex-Verbesserer

Makromolekulare Wirkstoffe zur Erzielung eines flacheren Viskosittäts-Temperatur-Verlaufs. Wegen ihrer großen Länge sind die Moleküle der Viskositätsindex-Verbesserer scherempfindlich, so dass ihre Wirkung nach einiger Zeit nachlässt.


Viskositätsklassen

Um Mineralöle zu ordnen, werden die gebräuchlichen Mineralöle in Klassen mit sehr unterschiedlichen Viskositäten zusammengefasst. Diese Klassen ist eine festgelegten Bandbreite zugeteilt. Um die Mineralöle zu vergleichen werden die darin genannten Viskositäten auf eine einheitliche Temperatur (nach ISO 3448 bei +40°C) bezogen.


vollduplex

Datenübertragungsmodus für gleichzeitige Übertragung in beide Richtungen, bei dem gleichzeitig empfangen und gesendet werden kann.


Vollgesteuerte Brückenschaltung

Brückenschaltung, bei der alle Leistungshalbleiter als Thyristoren ausgeführt sind.


Vollwellensteuerung

Eine Spannungsverstellung in der Leistungselektronik, wird derart vorgenommen, daß man ganze Netzperioden der Last aufschaltet, andere wiederum unterdrückt. Der entsprechende Wert der Ausgangsspannung ergibt sich aus dem Taktverhältnis zwischen Einschalt- und Ausschaltzeit. Bevorzugtes Anwendungsgebiet: elektronische Heizungssteuerungen.


Volt

Abgeleitete SI-Einheit der physikalischen Größe elektrische Spannung U: 1 V = 1 J/C = 1 kg m²/(s³ A). Ein Volt ist die elektrische Spannung zwischen zwei Punkten eines Leiters, in dem bei einem Strom von 1 Ampere eine Leistung von 1 Watt umgesetzt wird. Die Einheit der elektrischen Spannung ist benannt nach Alessandro Volta (1745-1827). Siehe auch unter Geschichte der Elektrotechnik


Volumenstrom

Fluidisches Volumen, das in einer Zeiteinheit eine Querschnittsfläche durchströmt. Dabei wird ein Luftstrom stets im Ansaugzustand - auf Normalbedingungen bezogen - angegeben.


Vorderradantrieb (FWD)

Bei einem Fahrzeug mit Vorderradantrieb wird die Motorkraft über entsprechende Komponenten (Getriebe, Achswellen) auf die Vorderräder übertragen.


Vorbeugende Wartung (PM)

Die Vorbeugende Wartung (auch PM = Predictive Maintenance genannt) sollte dazu dienen, dass Wartungen und Reparaturen von Komponenten nur noch in definierten Stillstandszeiten durchgeführt werden. Somit werden ungeplante Stillstände durch Reparaturen weitgehend reduziert. Teilweise verfügen Maschinen und Anlagen über einen elektronischer Wartungsplan. Messwerte an Verschleißgegenständen werden über eine Auswertesoftware kumuliert und bestimmen somit den optimalen Wartungszeitpunkt. Dieses System wir verfeinert durch zustandsorientierte Wartungsmaßnahmen mittels Condition Monitoring. Beispielsweise über Lagerwächter, Schwingungsdiagnose oder Thermografie wird der ermittelte Zeitpunkt für Wartungen vorgegeben.


Vorfilter

Vorfilter sind relativ grobe Druckluftfilter (Feinheit ca. 3 µm), die den Hochleistungsfiltern bei staubiger Luft vorgeschaltet werden, um deren Standzeit zu verlängern. Vorfilter sind in der Regel so aufgebaut, daß ihre Filterelemente leicht ausgewechselt werden können.


Vorschaltgerät

Das Vorschaltgerät ist ein elektrisches Gerät zur Stabilisierung bzw. Begrenzung des Lampenstroms von Leuchtstofflampen. Vorschaltgeräte haben die Aufgabe der Strombegrenzung und müssen beim Starten (Zünden) die erforderliche Zündspannung erzeugen.


Vorschub

Zahlenmäßige Darstellung der Schnelligkeit der Vorschubbewegung, im CNC-Programm mit Adresse F programmiert. Der Vorschub kann in mm/Min. oder auch in mm/U programmiert werden und ist bei drehender Schnittbewegung der Weg des in Vorschubrichtung linear bewegten Werkzeugs (oder Werkstücks) bei einer Umdrehung des drehend bewegten Werkstücks (oder Werkzeugs).


Vorschubbewegung

Bewegungsart mit einer Kraftwirkung über den ganzen Weg. Die Bewegung soll gleichförmig, lastunabhängig bei sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten sein. Wird angewendet bei Vorschüben von Werkzeugmaschinen. Dabei wird das Werkzeug oder das Werkstück bewegt, das zusammen mit der Schnittbewegung die Stetigkeit der Spanbildung und damit den zeitlichen Bearbeitungsfortschritt ermöglicht. sie ist meist eine Linearbewegung.


Vorschubbewegung eines Zylinders

Nach der Beschleunigungs- und Eilgangsphase des Zylinders setzt die Vorschubbewegung ein, bei der eine genau definierte Geschwindigkeit einzuhalten ist. Um die Vorschubgeschwindigkeit genau einzuhalten, muß die dabei erforderliche Kraft angepasst werden. Diese ist sehr abhängig vom auftretenden Arbeitswiderstand, wie man es sich am Beispiel eines Vorschubzylinder einer Bohreinheit gut nachvollziehen kann.


Vorschubgeschwindigkeit

Die Vorschubgeschwindigkeit ist die Momentangeschwindigkeit des betrachteten Schneidepunktes in Vorschubrichtung.


Vorschubgetriebe

Erzeugt an Werkzeugmaschinen die Vorschubbewegung des Werkstück- oder Werkzeugträgers.


Vorschub-Override

Der programmierten Geschwindigkeit wird die aktuelle Geschwindigkeitseinstellung über die Maschinensteuertafel oder von der PLC überlagert (0-200%). Die Vorschubgeschwindigkeit kann zusätzlich im Bearbeitungsprogramm durch einen programmierbaren Prozentfaktor (1-200%) korrigiert werden.


Vorspanndruck

Druck, der durch einen Widerstand absichtlich in einem System erzeugt wird (z. B. in der Ablaufleitung einer Anlage) oder Druck, unter den das Öl in einem Behälter gesetzt wird, wenn das Ansaugverhalten der Pumpe es erfordert. Zu diesem Zweck nimmt i. a. eine Gummiblase im Behälter das Druckgas mit 0,3 bis 0,6 bar auf (vorgespannter Ölbehälter).


Vorsteuerung

Druckbetätigung eines (meist größeren) Ventils durch ein dafür geeignetes (meist kleines) Ventil, das mechanisch oder elektrisch betätigt wird.


Vorsteuerventil

Ventil, das zur Vorsteuerung eines anderen benutzt wird. Es wird auch als Pilotventil bezeichnet. Vorsteuerventile werden vor allem bei Wege-, Druck-, Strom- und 2-Wege-Einbauventilen benötigt.


vortriggern

Aufzeichnen der Vorgeschichte


Vorwärmer

Gerät, das dazu dient das Druckmittel aufzuwärmen. Es wird benötigt, wenn die Flüssigkeitstemperatur auch zu Anfang der Betriebszeit konstant sein soll. Das Vorwärmen geschieht überwiegend elektrisch mit Heizpatronen mit geringer spezifischer Heizleistung (max. 2W/cm² bei Heizstäben und 0,5W/cm² bei Heizpatronen).


Vorzugslage

Lage, die Steuerelemente einnehmen, wenn Teile von ihnen defekt werden bzw. ausfallen. Die Vorzugslage löst entweder einen Notbetrieb aus oder sie sichert eine Stellung, in der die Sicherheit der Anlage gewährleistet ist (Fail-Safe-Stellung).



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