Spaltkorrision

Die Spaltkorrosion wird eingeleitet durch eine Wechselwirkung zwischen Halogenidionen und der Passivschicht. Es bildet sich Lochfraß in konstruktions- oder betriebsbedingten Spalten, in denen der Flüssigkeitsaustausch mit der Umgebung eingeschränkt ist (beispielsweise unter Dichtungen). Im Gegensatz zur Lochkorrosion tritt Spaltkorrosion bereits bei wesentlich geringerer Fehlbeanspruchung auf. Die Spaltgeometrie und die Art der spaltbildenden Materialen spielen eine Rolle bei der Unterscheidung beider Korrosionsarten. Das Risiko erhöht sich mit steigender Temperatur und Chloridkonzentration. Zu verhindern ist dies durch eine einwandfreie Oberflächenbeschaffenheit der Verbindungselemente (metallisch blanke Oberflächen ohne Fremdrost, Schleifmittelrückstände und Fremdmetallabrieb).


Spaltpolmotor

Einphasen-Asynchronmotor mit geringer Leistung und zwei meist ausgeprägten, gespaltenen Ständerpolen mit elliptischem Drehfeld. Spaltpolmotore sind einfach aufgebaut, robust, billig und unempfindlich gegen Überlastung und wartungsarm. Sie haben jedoch einen schlechten Wirkungsgrad und ein geringes Anzugsmoment. Geeignet sind Spaltpolmotore beispielsweise für Laugenpumpen in Waschmaschinen, Lüfterantrieb, usw.


Spaltüberbrückung

Fähigkeit von Elastomerdichtungen, mit ihrem Rücken Spalte überbrücken zu können, ohne hineingequetscht zu werden. Die Spaltüberbrückung ist abhängig von der Beschaffenheit des Werkstoffes.


Spannungsrelaxation

Gibt die zeitliche Abnahme der Spannung eines Elastomers bei konstanter Verformung und konstanter Temperatur wieder und ist somit ein wichtiges Maß für die bleibende Elastizität einer Dichtung unter Druck.


Spannungsrisskorrosion

Die Spannungsrisskorrosion tritt bei Bauteilen auf, die unter starker mechanischer Zug- und Biegebeanspruchung stehen. Ebenfalls anzutreffen bei Metallteilen mit Eigenspannungen z. B. durch Schweißen, Schleifen und Kaltumformen verursacht). Das Risiko erhöht sich mit steigender Temperatur und Chloridkonzentration. Dies kann verhindert werden durch eine Erhöhung des Nickelgehaltes. Ferritisch, ferritisch-austenitisch oder nichtrostende Stähle sind weniger empfindlich gegen Spannungsrisskorrosion.


Spannungstoleranz

Noch zulässige Spannungsabweichung, bei der die Funktion noch gewährleistet sein muss und bei der das Gerät noch mit Dauerbetrieb belastbar ist.


Speicher

Funktionseinheit zur Aufbewahrung und Bereithaltung von Informationen, Befehlen, Adressen, Programmen usw. Das können interne Speicher sein, die in den Rechner integriert sind oder externe Speicher, die bei Bedarf von außen angeschlossen werden. Das Speichern in diesem Sinne umfasst das Aufnehmen, das dauerhafte Aufbewahren und das Abgeben von Informationen. Die wichtigsten Kenngrößen sind Kapazität und Zugriffszeit.


Speicherarten

Man unterscheidet nach der Aufgabe in Arbeitsspeicher (Zentralspeicher), Hauptspeicher, Programmspeicher und nach der Bauart in Halbleiterspeicher, magnetische Massenspeicher, optische Massenspeicher. Der EPROM ist als Speichermedium sehr verbreitet, kann jedoch nicht beliebig oft durch UV-Licht gelöscht werden. Der große Vorteil von EPROM`s besteht darin, daß die Datensicherheit sehr hoch ist. Allerdings ist ein EPROM-Programmiergerät erforderlich, um EPROM`s programmieren zu können. Ähnlich wie der EPROM wird oftmals ein EPROM-Speicher eingesetzt. Dieser kann elektrisch beschrieben und gelöscht werden. Der Flash-EPROM (FEPROM) ist eine Weiterentwicklung des EEPROM`s. Dieser kann durch einen Löschimpuls gelöscht werden. Somit erfolgt der Löschvorgang schneller als bei einem EEPROM.

Übersicht verschiedener Speichertypen

Speichertyp

Löschen

Programmieren

Speicherinhalt nach Spannungsausfall

RAM

elektrisch

elektrisch

flüchtig

ROM

nicht möglich

durch Masken beim Herstellungsprozess

nicht flüchtig

PROM

nicht möglich

elektrisch

nicht flüchtig

EPROM

durch UV-Licht

elektrisch

nicht flüchtig

EEPROM

elektrisch

elektrisch

nicht flüchtig

Flash-EPROM

elektrisch

elektrisch

nicht flüchtig


Speichergröße

Menge an Bit oder Datenworten, die ein Speicher aufnehmen kann. Die Angabe erfolgt vielfach in Zahlen als Kilobyte (kB) oder Megabyte (MB), wie beispielsweise 16, 32, 64 kByte usw.


Speichergröße bei Hydrospeichern

Das Gesamtvolumen eines Hydrospeichers wird bestimmt vom Nutzvolumen, vom jeweils zugelassenen Druckabfall sowie von der Art der Druckentnahme. Die üblichen Werte für den Druckabfall liegen ungefähr zwischen 10% bei Pressen und 25% bei Werkzeugmaschinen.


Speicherkapazität

Angabe über die maximal vom Speicher aufgenommene Informationsmenge. Die Speicherkapazität wird in Bits, Bytes oder Worte ausgedrückt. Dabei ist die effektive Speicherkapazität wegen der erforderlichen Zwischenräume kleiner als die maximale Speicherkapazität.


Speicherprogrammierbare Steuerung

Steuerung, deren Programm in einem Programmspeicher gespeichert ist. Die zur Programmbearbeitung erforderlichen Funktionsglieder und deren Verbindungen werden als unveränderbar angesehen. SPS können mit Steuerwerken ausgerüstet sein, die bitweise oder wortweise arbeiten. Im Gegensatz zur verbindungsprogrammierten Steuerung (VPS) hat die SPS eine anwendungsneutrale Standard-Hardware mit einer aufgabenunabhängigen Verdrahtung. Die individuellen logischen Verknüpfungen erreicht man durch eine sequentielle Programmabfolge, die von einem Mikroprozessor schrittweise abgearbeitet und logisch verknüpft wird. Die Gesamtheit aller Schritte, d.h. das auf die Aufgabe zugeschnittene Steuerungsprogramm, wird im Programmspeicher abgelegt. Bei der Zusammenarbeit zwischen SPS und der Numerischen Steuerung (NC) der Maschine übernimmt die NC die Vorgabe der Geometrie der Bearbeitung, d. h. die Bewegungssteuerung (z. B. Streckensteuerung), während die SPS die Funktionssteuerung übernimmt, d. h. die Koordnination und Verknüpfung der Funktionen. Die Vorteile der SPS sind die standardisierte Hardware, die Anpassung an die jeweilige Steuerungsaufgabe durch die Software, problemlose Programmänderungen durch Änderung oder Austausch des gespeicherten Programms und kurze Inbetriebnahmezeiten, weil Änderungen kurzfristig möglich sind. Weitere Vorteile sind die automatische und fehlerfreie Programmdokumentation, sowie das Erkennen und Lokalisieren von steuerungsexternen Fehlern mit Hilfe von Diagnoseprogrammen. Die SPS wird vorwiegend als Ablauf- und Verknüpfungssteuerung eingesetzt und ersetzt weitgehend Relais- und Schützsteuerungen. Mit Erweiterungsbaugruppen können auch für regelungstechnische Aufgaben bewältigt werden.


Springschalteinrichtung

Bewegende Teile eines Schalters, die bei Betätigen den Arbeitsweg schlagartig ändern und dabei keine Zwischenstellung einnehmen.


Sprung

Anweisung, bestimmte Programmteile nicht zu bearbeiten, und erst an der Programmstelle weiterzuarbeiten, die durch die Sprungadresse benannt ist.


Sprungantwort

Verfahren zur Beschreibung des dynamischen Verhaltens von Regelkreisgliedern. Die Sprungantwort beschreibt den zeitlicher Verlauf eines Ausgangssignals als Ergebnis einer Sprungfunktion am Eingang. Wird die Änderung des Ausgangssignals auf die Sprunghöhe des Eingangssignals bezogen, spricht man von Übergangsfunktion. Dabei unterscheidet man Verzugszeit (Zeit vom Sprungzeitpunkt und dem Schnittpunkt der ersten Wendetangente mit der Abzisse bestimmten Zeit), Anschwingzeit (Zeit vom Sprungzeitpunkt an, bis die Sprungantwort erstmalig eine der Grenzen der Einschwingtoleranz erreicht hat, Einschwingzeit (Zeit, die vom Sprungzeitpunkt an vergeht, bis die Sprungantwort letztmalig eine der Grenzen der Einschwingtoleranz erreicht und innerhalb dieser verbleibt), Einschwingtoleranz (Differenz der zu vereinbarenden größten und kleinsten zulässigen Abweichung der Sprungantwort vom Grenzwert ist) und Überschwingbreite der Regelgröße (größte vorübergehende Sollwertabweichung während des Übergangs von einem Behaarungszustand in einen neuen nach einer Änderung der Störgrößen oder der Führungsgrößen).


Sprungbefehl

Befehl, der veranlasst, dass von der Reihenfolge der Befehle im Arbeitsspeicher abgewichen werden muss. Beispielsweise kann durch einen Rückwärtssprung ein schon einmal ausgeführter Befehl erneut durchlaufen werden oder über einen Vorwärtssprung eine bestimmte Befehlsabfolge übersprungen werden.


Sprungfunktion

Operation zur Programmorganisation. Sie dient zum Überspringen von Programmabschnitten in Vor- und Rückwärtsrichtung. In der Regelungstechnik bezeichnet man mit Sprungfunktion, die sprunghafte Änderung zu einem definierten Zeitpunkt um einen vorgegebenen Wert. Die dadurch verursachte Änderung des Ausgangssignals bezeichnet man als Sprungantwort.


Spülaggregat

Hydroaggregat, bestehend aus einer Zahnradpumpe und einem großen Filter (10-25 µm Feinheit), das im Hauptstrom eingesetzt wird, um Schmutz aus einer hydraulischen Anlage vor der eigentlichen Inbetriebnahme zu entfernen. Dabei wird die Anlage nicht auf Druck gefahren und besonders empfindliche Geräte, wie beispielsweise Servoventile, werden noch nicht angeschlossen.


Spüldruck

Druck an dem Ort, an dem der Spülstrom den gespülten Kreis verlässt.


Spulenimpedanz

Die Spulenimpedanz beschreibt das komplexe Verhältnis von Steuerspulen-Spannung zum Steuerspulen-Strom. Die Spulenimpedanz ist abhängig von der Frequenz der Signalamplitude und anderen Betriebsbedingungen. Annäherungsweise kann jedoch die Impedanz aus dem Ohmschen Widerstand und der Spuleninduktivität ermittelt werden.


Spurstange

Bauteil der Lenkung zwischen Lenkgetriebe und Radkopf. Über das Lenkrad werden Bewegungen in das Lenkgetriebe übertragen. Die Spurstange überträgt diese Bewegungen in einem sinnvollen Zusammenhang auf die Räder. Die Position der Spurstange relativ zur Achse beeinflusst das Fahrverhalten eines Fahrzeugs entscheidend (Lenkkinematik). Spurstange, Achse und Spurstangenhebel bilden das so genannte Lenktrapez, das die Räder in der Spur hält.


SSI-Schnittstelle

Die SSI-Schnittstelle ist ein synchron serielles Interface, das auf der Punkt-zu-Punkt-Verbindung mit RS422-Schnittstelle basiert. SSI ermöglicht einen echtzeitorientierten Datenaustausch für Absolutwertgeber über eine serielle Schnittstelle. Dazu werden, unabhängig von der Auflösung des Gebers, nur vier Leitungen zur Takt- und Datenübertragung benötigt. Die Takte der Steuerung synchronisieren hierbei die Datenübertragung zwischen Geber und Steuerung. Durch die Eigenheit der SSI-Übertragungsprozedur kann die Steuerung den Zeitpunkt und die Geschwindigkeit der Datenübertragung steuern. Die maximale Übertragungsrate liegt bei 1,5 Mbaud.


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