Satellitenempfangsanlagen

Aufbau von Sat-Anlagen

Bei der Suche nach einem geeigneten Ort für den Aufbau der Sat-Anlage muss darauf geachtet werden, dass eine direkte Sicht zum Satelliten vorhanden ist. Satellitenprogramme werden in Europa grundsätzlich aus südlicher Richtung empfangen. Bei der Standortwahl ist zu beachten, dass freie Sicht nach Süden besteht und keine anderen Gebäude oder Bäume die Sicht versperren. Um einen optimalen Halt zu erreichen, ist der Spiegel auf einen Wandhalter oder auf einen Stahlmast zu montieren. Eine stabile Verankerung ist wichtig, da durch Sturm oder Schneefall hohe Kräfte auf die Empfangseinheit einwirken können.

Nach der Montage der Parabolantenne (Spiegel) und der groben Ausrichtung des LNB (Low Noise Block Converter) nach Süden erfolgt die genaue Ausrichtung mittels Sat-Finder. Die Einstellung der Höhe (Elevation) ist je nach örtlicher Lage verschieden. Im Raum München beträgt am Beispiel des Satelliten Astra die Orbitposition 19,2° Ost und der Neigungswinkel 35°. Nachdem der Spiegel mit dem LNB richtig eingestellt ist, muss nun ein doppelt geschirmtes Koaxialkabel mit aufgedrehten F-Steckern zwischen Antenne und Receiver verbunden werden.

Satellit
Standort
Neigungswinkel
Astra 19,2° Ost
Hamburg
28°
Astra 19,2° Ost
Hannover
30°
Astra 19,2° Ost
Berlin
30°
Astra 19,2° Ost
Leipzig
32°
Astra 19,2° Ost
Aachen
32°
Astra 19,2° Ost
Frankfurt
33°
Astra 19,2° Ost
Wien
35°
Astra 19,2° Ost
München
35°

 

Funktion des LNB-Converter

Damit ein Empfang von Programmen möglich ist, muss die Elektronik des LNB mit einer Gleichspannung (ca. 12V) vom Receiver über die Koaxialleitung versorgt werden. LNB's haben die Aufgabe, die vom Satelliten ankommenden Signale (10,7 GHz bis 12,75 GHz) in einen niedrigen Frequenzbereich von 950 MHz bis 2150 MHz umzusetzen und zu verstärken. Die vom LNB ausgegebene Frequenz am Ausgang bezeichnet man als Sat-ZF (Sat-Zwischenfrequenz).

Satelliten senden zwei Frequenzbereiche aus. Man unterscheidet in Low-Band (10,7 GHz bis 11,7 GHz) und High-Band (11,7 GHz bis 12,75 GHz. Je nachdem welches Frequenzband empfangen werden soll, schaltet ein 22-kHz-Signal des Receivers den Empfangsbereich um. Die Sendesignale werden in eine vertikale und horizontale Polarisationsebene aufgeteilt. Die Umschaltung am LNB erfolgt über ein 14/18V-Signal als dem Receiver.



Fachlexikon der Mechatronik © 2016 Erich Käser. Alle Rechte vorbehalten.