Primärenergie

Als Primärenergie bezeichnet man die in der Natur vorkommenden Energiequellen. Die Primärenergie ist die Energie, die am Anfang der Produktionskette steht. Zur Primärenergie gehören die fossilen Energieträger (Steinkohle, Braunkohle, Erdgas, Erdöl, Torf), als auch die regenerativen Energien (Biomasse, Sonnenenergie, Windenergie, Wasserkraft, Geothermie). Aber auch die Kernenergie wird zu den Primärenergien gezählt.

Werden diese Energiearten umgewandelt, was in der Regel mit Verlustenergie behaftet ist, so spricht man von Sekundärenergie. Die beim Verbraucher angekommene Energie bezeichnet man als Endenergie. Das ist die übriggebliebene Energie nach Abzug von Transport- und Umwandlungsverlusten. Die Endenergie steht dem Verbraucher für die Nutzung elektrischer Geräte und Anlagen, Heizung und Warmwasseraufbereitung zur Verfügung.

Mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) spielt der Faktor Primärenergie eine zunehmende Bedeutung. Denn darin werden Maßnahmen gefordert, die das Ziel haben, den spezifischen Jahres-Primärenergiebedarfes zu reduzieren.


Primärenergiefaktor

Der Primärenergiefaktor gibt an, wieviel Primärenergie man je nach Energieträger für eine bestimmte Endenergie benötigt. Die Primärenergie ist das Produkt aus der Endenergie mal dem Primärenergiefaktor.

Bei der Berechnung des Primärenergieaufwands ist es wichtig, die Verluste zu kennen, die bei unterschiedlichen Endenergieträgern während der Gewinnung und Weiterverarbeitung in der Produktionskette auftreten (z.B. bei Heizöl: Rohölförderung, Rohöltransport, Raffinerie sowie Transport von Heizöl zum Endverbraucher). Diese Verluste sind zur besseren Vergleichbarkeit unterschiedlicher Energieträger in Form einer Tabelle als Primärenergiefaktoren zusammengefasst.

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Für die EnEV 2009 sind in Deutschland in der DIN V 4701-10:2003-08 und der DIN V 18599-1:2007-02 ebenfalls Primärenergiefaktoren für verschiedene Energieträger angegeben. Die Biomasse fehlt in diesen Normen bzw. ist nicht weiter differenziert betrachtet nach Energieträger wie Holzpellets, Holzhackschnitzel, Holzstückgut und anderen regenerativen Energien. Beispielsweise kann mit Astholz oder Klaubholz bei Bearbeitung mit der Axt und Handsäge sowie des Transportes mit der Handkarre ein Primärenergiefaktor von sogar 0 erreicht werden. Für die Herstellung und Transport von Holzpellets muss wesentlich mehr Energie aufgewendet werden, als dies für Hackschnitzel oder besser noch für Stückgut der Fall ist. In Wikipedia ist für Holz allgemein ein Faktor von 0,2 angegeben, mit dem Hinweis dass dieser Wert einen nicht erneuerbaren Anteil berücksichtigt sowie dass biogene Energieträger aus nachhaltiger Wirtschaft zeitgleich nachwachsen. Bei Strom wurde aufgrund des zunehmenden Anteils von erneuerbaren Energien wurde der Primärenergiefaktor für elektrischen Strom in der deutschen EnEV von 3,0 auf 2,6 gesenkt.

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