mechatronik

Was ist Mechatronik?

Das Wort Mechatronik ist in Japan bei der Weiterentwicklung der Robotertechnik entstanden und setzt sich aus den beiden Begriffen Mechanik und Elektronik zusammen und beinhaltet zudem den Einsatz von Mikroprozessoren. Die Mechatronik ist ein System, das zumindest in einigen Kernfunktionen mechanisch arbeitet und von elektronischen Systemen und Computertechnologien entscheidend unterstützt wird. Sie stellt eine Zusammenfassung der Fachgebiete Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik her, mit dem Ziel einer verbesserten Gesamtfunktionalität eines Produktes. Dies verdeutlichen besonders mechatronische Systeme wie Anti-Blockier-Systeme, Anti-Schlupf-Regelung, sensorgeführte Roboter oder die moderne Medizintechnik um einige Beispiele zu nennen. Als relativ neuer technischer Zweig findet die Mechatronik sowohl im Studium als auch in der technischen Anwendung zunehmend Bedeutung.



Ist Mechatronik nur ein Schlagwort?

Auch wenn der Begriff Mechatronik von den Medien in aller Munde ist, die Mechatronik ist mehr als nur ein Schlagwort. Es ist eine neue Herangehensweise um technischer Probleme zu lösen und vor allem um Systeme zu entwerfen, die die enge Interaktion von Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik benötigt.

Mechatronik wird benötigt für den Entwurf, der Herstellung und der Wartung moderner Maschinen. Sie beschränkt sich nicht auf bestimmte Gebiete des Maschinenbaus, sondern beeinflusst nahezu alle Branchen. Diese Beeinflussung verschiedener Fachbereiche tritt zu verschiedenen Zeiten und in verschiedener Intensität auf. Der erste Bereich der sich mit Mechatronik beschäftigte, war die Feinwerktechnik gefolgt von der Robotik und automotiven Anwendungen.

Für den Einsatz der Mechatronik ist eine breitgefächerte Ausbildung notwendig, die fähig ist sowohl die klassischen Teilbereiche als auch die Komplexität des Gesamtsystems in Einklang zu bringen. Dies ist auch einer der Gründe, weshalb anfangs die Mechatronikausbildung heftig kritisiert und die Sinnhaftigkeit bezweifelt wurde, da nur wenige glaubten, daß eine derartige Ausbildung in einer vernünftigen Zeit zu vermitteln ist. Nun jedoch werden Mechatroniker aufgrund ihrer besonderen Kenntnisse im Umgang mit vielen neuen Methoden sehr geschätzt.

Aufgrund des breiten Spektrums der Mechatronik und der explodierenden technischen Wissenmenge wird die Vermittlung von enzyklopädischem Wissen immer schwieriger. Viel wichtiger ist die Fähigkeit, sich schnell in ein neues Gebiet einarbeiten zu können. Die technischen Wissensgebiete können mit ihren natürlichen und historisch bedingten Unterschieden am besten als Baustein einzeln vermittelt werden, und nicht etwa über eine "Meta-Methode" zur Lösung aller Probleme, die in mechatronischen Systemen auftreten können. Natürlich gibt es Gemeinsamkeiten. Aber auch wenn man nur beispielsweise die Mechanik betrachtet, existieren dort eine Unzahl von verschiedenen, mehr oder weniger spezifischen Methoden, die nicht durch eine gemeinsame Methode ersetzt werden können.



Fachlexikon der Mechatronik © 2001 Erich Käser. Alle Rechte vorbehalten.
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