Käfigläufer

Einfachste Läuferbauform eines Induktionsmotors. Diese Bauform besteht aus Leiterstäben aus Kupfer oder Aluminium, die in die Nuten des Rotors eingebettet und an ihren Enden durch Kurzschlussringe verbunden sind. In diesem Käfig fliessen die induzierten Ströme und erzeugen ein entsprechendes Magnetfeld.


Kalibrieren

Vergleich zweier Messgeräte oder Messeinrichtungen, von denen eines als Standard gilt. Hierbei erfolgt kein technischer Eingriff am Messgerät. Abweichend von der Norm wird in der Praxis der Begriff Kalibrieren meist für "Justieren" verwendet, um Messabweichungen zu beheben. In diesem Sinn bezeichnet Kalibrieren auch die Anpassung eines Ausgangssignals in Bezug auf das zur Messgröße erforderliche Maß.


Kältetrockner

Gerät zur Drucklufttrocknung nach dem Kühlschrank-Prinzip, um die Temperatur der Druckluft abzusenken und das Wasser aus der Druckluft zu entziehen. Hierbei wird die Druckluft wird durch ein Kältemittel in einem Wärmetauscher abgekühlt und scheidet dabei Wasserdampf aus. Um Eisbildung im Verdampfer zu vermeiden, liegt die untere Temperaturgrenze (Drucktaupunkt) bei diesem Verfahren bei etwa +2 bis +5 °C. Gute Kältetrockner verursachen bei der Trocknung einen Druckabfall von ca. 0,3 bar. Umgerechnet entspricht dies einem Leistungsverlust von ungefähr 2,5 kW pro 100 m³/h Volumenstrom.


Kaltfluss

Manche elastische Werkstoffe, vor allem Thermoplaste, verformen sich im kalten bzw. normalen Zustand unter Belastung bleibend. Hierbei lässt die elastische Verformung und damit die elastische Spannung nach.


Kaltleiter

Stark temperaturabhängiger Widerstand, auch als PTC (positive temperature coefficient), mit nichtlinearer Kennlinie, der mit steigender Temperatur hochohmiger wird. Wird angewendet zur Temperaturüberwachung, Niveauwächter usw..


Kaltstart

Der Kaltstart ist ein Neustart des Rechners durch Trennen der Stromverbindung und erneutes Einschalten. Wird gelegentlich angewendet wenn ein Warmstart den Rechner nicht in Betriebsbereitschaft versetzt.


Kanal

Ein Kanal ist dadurch gekennzeichnet, dass er unabhängig von anderen Kanälen ein Programm abarbeiten kann. Ein Kanal steuert exklusiv den ihm zugeordneten Bereich wie z.B. Achsen und Spindeln. Durch Synchronisation können Programmabläufe verschiedener Kanäle koordiniert werden.


Kanalstruktur

Die Kanalstruktur erlaubt es, die Programme der einzelnen Kanäle simultan und asynchron abzuarbeiten.


Kapazitive Wegmessung

Verfahren, bei dem eine Weggröße in eine Kapazitätsänderung eines Kondensators umgewandelt wird. Die kapazitive Wegmessung ist extrem empfindlich und eignet sich für sehr schnelle Bewegungen, jedoch ist dieses Verfahren nur auf kleine Wege beschränkt.


Kaskade

Bezeichnung für eine bestimmte Steuerungsart, bei der die Funktionen hintereinander ablaufen. die dabei angewandte Technik der Optimierung des Geräteeinsatzes ist heute durch die Taktsteuerung überholt.


Kaskadenregelung

Die Ausgangsgröße des Reglers bildet die Führungsgröße eines oder mehrerer unterlagerter Regelkreise.


Kaskadenregler

Regler, auch als mehrschleifiger Regelkreis bezeichnet, bei dem mehrere Größen neben der eigentlichen Regelgröße geregelt werden. Beispielsweise kann bei einer Lageregelung auch die Geschwindigkeit und/oder die Beschleunigung geregelt werden. Entscheidend ist die Art der Rückführung. Der Kaskadenregler behandelt jeden Regler für sich mit einem eigenem Summenpunkt und kann daher auch bereichsweise optimiert werden.


Kavitation

Als Kavitation bezeichnet man die Hohlraumbildung in sehr rasch strömenden Flüssigkeiten. Eine Blasenkavitation entsteht in der Hydraulik, wenn gelöste Gase oder Luft infolge einer Druckminderung oder durch Unterdruck (z.B. Umlenkungen in Rohrleitungen, Schiffsschrauben, usw.) spontan in gasförmigen Zustand (Bläschenform) übergehen. Dabei können hohe Drücke entstehen, die das umgebende Material beschädigen können.


Kavitationsverschleiss

Verschleiss an metallischen Flächen, der dadurch auftritt, dass durch Kavitation entstandene Dampfblasen unter bestimmten Bedingungen zusammenbrechen und dabei die Materialoberfläche beschädigen, wenn dieser Vorgang in der Nähe oder auf der Oberfläche stattfindet. Als Folge entsteht ein mehr oder weniger starker Materialabtrag, der eine kraterförmige Oberfläche verursacht.


Kilobyte

Kilobyte ist eine Einheit zur Angabe der Speichergröße in und für Rechner. Ein Kilobyte (KB) entspricht 1024 Byte. Das Kilo steht in der Datenverarbeitung (nicht wie im SI-Einheitensystem für 1000) für 1024 Bytes die ein Kilobyte ergeben.


KBit/s

KBit/s: Abkürzung für Kilobits pro Sekunde. Maßeinheit für die Übertragungsgeschwindigkeit, etwa eines Modems. Acht Bits/s entsprechen einem Byte pro Sekunde. Wird häufig fälschlicherweise als "Baud" angegeben. Moderne Modems können bis zu 56.000 Bit/s übertragen. Bei ISDN sind 64.000 Bit/s (64 KBit/s) Standard, während die Daten zwischen speziellen Internet-Servern oft mit erheblich höherer Geschwindigkeit (bis zu 144 Millionen Bit pro Sekunde) ausgetauscht werden.


Kelvin

Ein Kelvin ist der 273,16-te Teil der thermodynamischen Temperatur des Tripelpunktes des Wassers.


Kernel

Kernel ist das englisches Wort für Kern. Es beschreibt den zentralen Teil eines Betriebssystems, der grundlegende Funktionen beinhaltet und sich während der Laufzeit permanent im Speicher befindet. Das Kernel lädt bei Bedarf externe Routinen nach, die für spezielle Aufgaben notwendig sind.


Kettenhebezeug

Als Kettenhebezeug wird ein kompaktes Hebezeug mit Hand- oder Elektroantrieb bezeichnet, das eine Rundstahlkette als Tragorgan hat.


Kilogramm

Als SI-Einheit der Masse, eine der sieben Basiseinheiten der Internationalen Einheitensystems. Das Kilogramm ist festgelegt nach der Masse des internationalen Kilogrammprototypen. Dieser wird seit 1889 in Sèvres bei Paris gut gesichert aufbewahrt. Geschützt in einem Stahlschrank und unter drei übereinander gestülpten Käseglocken ist das Ur-Kilogramm, bestehend aus Platin und Iridium, gut vor äußeren Einflüssen geschützt. Dennoch scheint sich die Masse stetig zu verändern. Ein Vergleich mit weiteren, seinerzeit parallel angefertigten Prototypen zeigt, dass deren Messwerte auseinander laufen. Deshalb arbeiten Wissenschaftler an einer Neudefinition des Kilogramms, um mit einem Verfahren einen Massestandard festzulegen.


Klammergriff

Der Klammergriff ist eine bei PCs verbreitete Tastenkombination zum Neustart des Rechners. Dazu werden die Tasten STRG, ALT und ENTF (bei englischen Tastaturen CTRL, ALT, DEL) gleichzeitig gedrückt, was einen Reset verursacht. Weil man sich dabei ziemlich die Finger verrenken muss, haben Freaks dieser Prozedur den Spitznamen Klammergriff verpasst.


Knopfzellen

Knopfzellen zeichnen sich durch eine hohe Energiedichte, geringe Selbstentladung und gutes Temperaturverhalten aus. Die typischen Einsatzgebiete sind Armbanduhren, Taschenrechner, Datenbanken, Film und Fotogeräte. Als Knopfzellen werden Lithiumzellen mit einer Spannung von 3V je Zelle, Silberoxid-Zellen mit einer Spannung von 1,55V, Quecksilberoxid-Zellen mit 1,35V, Zink/Luft-Zellen mit 1,4V oder Alkaline-Zellen mit einer Spannung von 1,5V je Zelle verwendet.

Knopfzellen-Vergleichstabelle

Renata

Maxell

Varta

Rayovac

Duracell

Seiko

Abmessungen
d/h (mm)

301

SR34SW

V301

RW34

D301

SB-A8

11,6 / 4,2

309

SR754SW

V309

RW38

D309

 

7,9 / 5,4

315

SR716SW

V315

RW316

D315

SB-AT

7,9 / 1,65

317

SR516SW

V317

RW326

D317

SB-AR

5,8 / 1,6

319

SR527SW

V319

RW328

D319

SBAE/DE

5,8 / 2,7

321

SR616SW

V321

RW321

D321

SBAF/DF

6,8 / 1,6

329

SR731SW

V329

RW300

D329

 

7,9 / 3,1

335

SR512SW

 

 

 

SB-AB

5,8 / 1,25

341

SR714SW

V341

 

 

 

7,9 / 1,45

344

 

V344

RW36

D344

 

11,6 / 3,6

346

SR712SW

V346

 

 

SB-DH

7,9 / 1,25

357

SR44W

V357

RW42

D357

SB-B9

11,6 / 5,4

362

SR721SW

V362

RW310

D362

SB-DK

7,9 / 2,1

364

SR621W

V364

RW320

D364

SBAG-DG

6,8 / 2,15

366

SR1116SW

V366

RW318

 

 

11,5 / 1,65

371

SR920W

V371

RW315

D371

SB-AN

9,5 / 2,1

373

SR916SW

V373

RW317

D373

SBAJ-DJ

9,5 / 1,65

377

SR626W

V377

RW329

D377

SB-AW

6,8 / 2,6

379

SR521SW

V379

RW327

D379

SBAC-DC

5,8 / 2,1

381

SR1120W

V381

RW30

D381

SBAS-DS

11,6 / 2,1

384

SR415SW

V384

RW37

D384

SBA1-D1

7,9 / 3,6

390

SR1130W

V390

RW39

D390

SB-AU

11,6 / 3,0

392

SR41SW

V392

RW47

D392

SB-B1

7,9 / 3,6

394

SR936W

V394

RW33

D394

SB-A4

9,5 / 3,6

395

SR926SW

V395

RW313

D395

SBAP-DP

9,5 / 2,6

397

SR726W

V397

RW311

D397

SB-AL

7,9 / 2,6

LR43

LR43

V12GA

RW84

LR43

 

11,6 / 4,2

LR44

LR44

V13GA

RW82

LR44

 

11,6 / 5,4


Kollektor

Der Ausdruck Kollektor steht sowohl in der Elektronik als auch in der Heizungstechnik für Sammler. In der Solartechnik ist der Sonnenkollektor die Einrichtung die von einer speziellen Trägerflüssigkeit durch Sonnenstrahlen erwärmt wird und die Wärmemenge über eine Umwälzpumpe zum Warmwasserspeicher weiterleitet.


Kompilieren

Kompilieren ist das Übersetzen des Codes einer Programmiersprache in ein lauffähiges Programm. Diesen Zweck erledigen Compiler die eine Programmiersprache in Maschinencode umwandeln.


Kompression

Im IT-Bereich versteht man unter Kompression die Reduktion der Datenmenge von Dateien, um Speicherplatz oder Übertragungszeiten zu sparen. Um höchste Qualität zu erreichen, muss die Speicherung im verlustfrei komprimierten Format erfolgen. Beispiele: Kompression einer Bilddatei oder Datenkompression.


Kompressor

Der Kompressor (Luftverdichter) ist eine Maschine zum Fördern und Verdichten von gasförmigen Medien. Dem Aufbau nach unterscheidet man Hubkolbenkompressoren (Kolben- und Membrankompressor), Drehkolbenkompressoren (Lamellen- und Schraubenkompressor) und Strömungskompressoren (Radial- und Axialkompressor). Der bekannteste Kompressor ist der Kolbenkompressor, der einzylindrisch oder zweizylindrisch (Reihenzylinder oder V-Zylinder) ausgeführt sein kann. Zudem unterscheidet man bei den Kolbenkompressoren in einstufige und zweistufige Kompressoren. Bei den einstufigen Kompressoren wird in jedem Zylinder der beabsichtigte Enddruck erreicht, in den zweistufigen Kompressoren hingegen gibt es einen Vor- und einen Nachverdichter. Da im Kompressor die Verdichtung der Luft unter gleichzeitiger Zunahme der Temperatur erfolgt, bleibt als nutzbarer Teil der Kompressionsarbeit nur die dem Verdichtungsdruck entsprechende Energie. Der Rest wird in Wärme umgesetzt, die später im Kältetrockner wieder entzogen werden muss.


Komprimierung

Komprimierung ist die Verdichtung von Daten, indem sich häufig wiederholende Informationen mit speziellen mathematischen Verfahren zusammengeschrumpft werden. Komprimierung kommt etwa beim ZIP-Dateien, bei digitalen Video- und Audiodaten (MPEG) oder auch bei JPG-Grafiken zur Anwendung.


Kondensation

Kondensation ist der Übergang des gasförmig vorhandenen Wasserdampfes in der Luft (=Luftfeuchtigkeit) in den flüssigen Zustand.


Konsignationslager

Das Konsignationslager (kurz Konsilager) ist ein Materiallager bei dem der Lieferant solange Eigentümer bleibt, bis die Ware aus dem Lager entnommen wird. Der Abnehmer bezahlt nur die tatsächlich entnommene Ware.


Kontaktkorrosion

Eine Kontaktkorrosion entsteht, wenn zwei Bauteile aus unterschiedlichem Metall leitend miteinander vernunden sind und Feuchtigkeit in Form von Elektrolyten vorhanden ist. Dabei wird das unedlere Metall angegriffen.


Kontaktplan

Der Kontaktplan (KOP) ist eine Darstellungsart bei Speicherprogrammierbaren Steuerungen. Öffner und Schließer werden wie in der Relaistechnik dargestellt.


Konvertierung

Konvertierung ist die Umwandlung von Daten in ein anderes Format. So kann beispielsweise eine GIF-Grafik ins JPG-Format "konvertiert" werden oder analoge Tondaten in das für den Rechner zur Weiterbearbeitung notwendige digitale Format verwandelt werden. Auch hier spricht man von Konvertierung.


Konzentrat

Ein Konzentrat ist eine hochprozentige Lösung oder angereicherter Stoff, die dem Wasser beigemischt wird, um mit dieser entstehenden Flüssigkeit bestimmte Eigenschaften zu erreichen (z. B. Schmierfähigkeit und Korrosionsschutz zu geben). Man unterscheidet in Emulsionen (Konzentrat auf Mineralölbasis) und Lösungen (Konzentrat auf Basis löslicher Polyglykolen).


Körperschall

Schall, der sich in einem festen Medium und/oder an seiner Oberfläche (z. B. über Bauteile, Einheiten) mit Frequenzen über ca. 15 Hz ausbreitet. Bei niedrigeren Frequenzen spricht man von Schwingungen. Körperschall kann beispielsweise verursacht werden durch mechanische Anregung, Kavitation, Druckschwankungen, Steifigkeit. Dagegen wirkt dämpfend die Elastizität des Werkstoffes oder Mediums. Körperschall selbst ist nicht hörbar. Er wird jedoch dann hörbar, wenn durch Abstrahlung von Flächen in Schall, der sich in der Luft ausbreitet, verwandelt wird.


Korrosion

Reaktion eines metallischen Werkstoffes mit seiner Umgebung, die eine Stoffveränderung und eine Beeinträchtigung der Funktion der Bauteile odes des Systems bewirkt. Die Korrosion kann chemisch (durch Säuren, Basen, Gase), elektrochemisch (durch Bildung von galvanischen Elementen) oder durch metallphysikalische Vorgänge (z. B. Abtragung durch Kontakt mit flüssigen Metallen) auftreten.


Korrosionsarten

Korrosionsart

Reaktion

Flächenkorrosion

Gleichmäßige Werkstoffveränderung oder Werkstoffzerstörung annähernd parallel zur Oberfläche. Diese Korrosionsart entsteht durch den Angriff von umgebender Luft, durch Wasser sowie durch chemische oder thermische Einflüsse.

Lochkorrosion

Örtliche punktförmige Oberflächenverletzungen, die auch die Oberfläche unterwandern können. Dies geschieht durch eine elektrochemische Zersetzung bei dem sich Lokalelemente bilden.

Kontaktkorrosion

Bildung eines galvanischen Elementes an der Kontaktstelle zweier Metalle mit unterschiedlichen Normpotentialen bei gleichzeitiger Einwirkung eines Elektrolyten.

Interkristalline Korrosion

Aufreißen metallischer Werkstoffe entlang der Korngrenzen durch Zerstörung der unedleren Gefügebestandteile unter Einwirkung eines Korrosionsmittels.

Transkristalline Korrosion

Korrosion quer durch die Kristallite des Gefüges hindurch, hervorgerufen durch eine Dauerbeanspruchung unter gleichzeitiger Anwesenheit eines Korrosionsmittels.


Korrosionsschutz

Maßnahmen zur Vermeidung von Funktionsstörungen durch Korrosion. Der Korrosionsschutz kann sowohl aktiv durch geeignete Werkstoffauswahl oder konstruktive Maßnahmen, als auch passiv durch Trennung der Reaktionspartner (Schutzschicht, Überzug) oder Änderung elektrischer Verhältnisse erfolgen.

Passiver Korrosionsschutz

Metallische Schutzschichten

 

Nichtmetallische Schutzschichten

Tauchen

Eintauchen in Bäder mit flüssigem Al, Pb, Sn oder Zn.

Eloxieren

Erzeugen einer Oxidschicht auf Al, Mg, Zn und Legierungen durch elektrisches Oxidieren.

Galvanisieren

Durch Elektrolyse erzeugter Niederschlag von Ag, Al, Au, Cd, Cr, Cu, Ni, Sn, Zn auf die Werkstückoberflächen.

Brünieren

Eintauchen in erwärmte Natronlauge oder Sulfatlösungen und nachfolgendes Einreiben mit Öl oder Wachs.

Plattieren

Aufwalzen von Ag, Al, Au, Cu, Ni und Legierungen auf Grundwerkstoff.

Phosphatieren

Erzeugung von Phosphatschichten durch Tauchen in phosphatsauren Lösungen von Schwer- und Alkalimetallen.

Diffundieren

Eindringen von Feinstmetallpulver in die Werstückoberfläche unter Wärmeeinwirkung.

Schwarzbrennen

Erzeugen einer Oxidschicht durch Eintauchen dunkelrot glühender Stahlteile in Öl.

Aufspritzen

Aufbringung von Plattiermaterial durch Flamm-, Lichtbogen- oder Plasmaspritzen.

Lackieren

Aufbringen von Ölfarben und Kunststofflacken.

Aufdampfen

Niederschlag von im Hochvakuum verdampften Überzugsmetallen.

Pulverbeschichten

Aufbringen von fein zerstäubtem, aufgewirbelten Kunststoffpulver auf erwärmte Werkstücke.

Sherardisieren

Verzinken kleiner Massenartikel in langsam rotierenden, mit Quarzsand und Zinkstaub gefüllten Trommeln.

Emaillieren

Einbrennen glasähnlicher Massen bei Temperaturen von 650 - 1000 °C


Kraftaufnehmer

Ein Kraftaufnehmer ist ein Messgerät, bei dem die zu messende Kraft direkt auf das Messglied wirkt. Für diese Messung werden meist Dehnungsmessstreifen (DMS) angewendet.


Kraftdichte

Vergleichsgröße für Antriebe mit verschiedenen Energieformen, die die übertragbare Antriebskraft pro Einheit der jeweils wirksamen Oberfläche in N/cm² angibt. Sie ist sehr gut für vergleichbare Untersuchungen geeignet, da sie Schlüsse auf die Kompaktheit verschiedener Antriebsarten gleicher Leistung zulässt.


Kraftmessung

Erfolgt mit Hilfe von Kraftmessdosen, die so aufgebaut sind, dass die eingeleitete Kraft eine DMS-Brücke (zwei aktive und zwei passive DMS) auf Stauchen beansprucht.


Kraft-/Zeitdiagramm

Graphische Darstellung des Belastungsverlaufes von Verbraucher, wie z. B. Zylinder, Motore über die Zeit. Das Kraft-Zeit-Diagramm wird zur Dimensionierung von Pumpen, und Antrieben herangezogen.


Kreisinterpolation

Berechnung von Verfahrwegen an geometrischen Elementen in der CNC-Technik. Der Verfahrweg ist eindeutig mit der geometrische Beschreibung eines Kreises oder Kreisbogens durch Startpunkt, Zielpunkt und Interpolationsparameter für den Mittelpunkt beschrieben.


Kreisstruktur

Grundstruktur von Wirkungen, die zusammenhängen und kreisförmig aufeinander wirken. Zur Kreisstruktur zählt die Struktur der Regelkreise, die sich aus der hier notwendigen Rückführung von Regelgrößen ergibt.


Kreisverstärkung

Verstärkung im Regelkreis und somit Produkt der Verstärkungsfaktoren (Proportionalbeiwerte) der einzelnen Glieder (Regeleinrichtung, Regelstrecke, Messeinrichtung) im aufgeschnittenen Regelkreis. Die Kreisverstärkung ist eine dimensionslose Größe und gilt nicht für Regelkreise mit integrierendem Glied (z. B. Lageregelkreis). Die Kreisverstärkung gibt keine direkte Aussage über Genauigkeit und Dynamik in diesem Regelkreis.


Kreuz- und Drehtisch

Der Kreuz- und Drehtisch ist ein Werkstückträger an Werkzeugmaschinen, der als Kreuztisch mit einem zusätzlichen Drehteil (das eine Drehung des Werkstücks um 360° erlaubt) aufgebaut ist.


Kreuzschalter

Kreuzschalter werden nur in Kombination mit zwei Wechselschaltern eingesetzt. So können ein oder mehrere Verbraucher von drei oder mehr Stellen ein- und ausgeschaltet werden. Dazu wird die Wechselschaltung um einen Kreuzschalter erweitert, der zwischen die beiden Wechselschalter installiert wird. Ein Kreuzschalter hat vier Anschlüsse um die kommutierenden Leitungen zu tauschen bzw. kreuzen. Mehrere Kreuzschalter können zusammen mit zwei Wechselschaltern dazu verwendet werden, um eine Lampe von mehreren Stellen aus ein- bzw. auszuschalten (wie z.B. in Treppenhäusern).


Kreuzschaltung

Installationsschaltung mit Kreuz- und Wechselschaltern zum wahlweisen Ein- und Ausschalten elektrischer Leuchten von mehr als zwei Stellen aus. Die Kreuzschaltung ist eine Erweiterung der Wechselschaltung, bei die Korrespondenzleitungen gekreuzt werden und somit das Ein- Ausschalten von jeder beliebiger Schaltstelle ermöglichen.


Kreuzschienen

Veraltetes Verfahren aus der Gruppe der umprogrammierenden Steuerungen, bei dem ein Buchsenfeld (Matrix) so verschaltet ist, daß man durch Einstecken von Steckern ein bestimmtes Ablaufprogramm speichern kann.


Kreuztisch

Wie bereits aus dem Namen hervorgeht handelt es sich um einen kreuzweise verschiebbaren Werkstückträger an Werkzeugmaschinen. Dabei kann das Unterteil des Werkstücktisches in seiner Führung in eine Richtung verschoben werden, das darüber angeordnete Oberteil rechtwinklig zum Unterteil in die andere Richtung verschoben werden.


Kryptographie

Kryptographie: Verfahren zum Verschlüsseln elektronischer Post. Es macht die übermittelten Daten für Unbefugte unleserlich.


Kugelgelenk

Das Kugelgelenk ist ein Drehgelenk mit drei Freiheitsgraden, das der Funktion nach dem Kardangelenk ähnlich ist, jedoch kann sich das Kugelgelenk zusätzlich um die eigene Achse drehen.


Kugelgewindetrieb (KGT), Kugelrollspindel

Ein Kugelgewindetrieb (KGT) wird angewendet um eine lineare Bewegung aus einer Drehbewegung zu ermöglichen. Je nach Anwendungsfall werden Positionier- oder Transportkugelgewindetriebe verwendet. Der Positionier-Kugelgewindetrieb treibt eine Spindel an, die den Kugelmutterkörper über die Spindelmutter positioniert. Im Gegensatz dazu steht der Transport-Kugelgewindetrieb, bei dem die umlaufende Spindelmutter angetrieben wird, während die Kugelgewindespindel fest vorgespannt ist. Um ein möglichst geringes Spiel zwischen Kugelmutter und Kugelgewindespindel zu erreichen, damit eine optimale Übertragung gewährleistet ist, muss das Leerlaufdrehmoment bei der Mutter spielfrei eingestellt werden und nach Herstellerangaben vorgespannt werden. Mit zunehmender Betriebsdauer kann es zu einer nachlassenden Verspannung der Lager am Lagerschild kommen. Das daraus resultierende Spiel führt zu schlechteren Bearbeitungsergebnissen, weil sich die Achse aufschwingt. Die Schwingungsneigung der Achse ist vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten zu beobachten. Zusätzlich zum Spiel am Lagerschild ist auch ein betriebsbedingter Verschleiß durch das Nachlassen der Vorspannung des Kugelgewindetriebes erkennbar. Ein verscheißbedingtes Spiel im Kugelgewindetrieb lässt sich bereits durch die Messdaten des Antriebs wie beispielsweise Stromistwert, Drehzahlistwert diagnostizieren. Um Schäden an der Mechanik (z.B. Lagerzerstörung, Materialermüdung) zu vermeiden und um negative Auswirkungen im Bearbeitungsprozess vorzubeugen, ist es sinnvoll gelegentlich eine Zustandsdiagnose durchzuführen oder die Kugelrollspindeln über eine Zustandsüberwachung zu prüfen.


Kugelsitzventil

Kugelsitzventile verwenden eine nicht geführte Kugel als Sitzelement. Dies ergibt eine einfache Bauart für kleinere Nennweiten. Diese Ventile werden in der Hydraulik und in der Pneumatik eingesetzt.


Kugelventil

Man unterscheidet in Kugelsitzventil, Kugelabsperrventil und Kugelrückschlagventil. Das Kugelsitzventil ist ein Wege- oder Sperrventil mit einer freibeweglichen Kugel als Sperrelement und kann sehr einfach gebaut werden. Kugelsitzventile sind jedoch nur für kleine Ventilgrößen geeignet. Das Kugelabsperrventil ist ein Absperrventil mit einer Kugel als drehendem Sperrelement. Wird bis zu den größten Nennweiten angeboten. Das Kugelrückschlagventil ist ein Sperrventil das mit einer Kugel als Sperrelement arbeitet.


Kunststoffe

Kunststoffe sind Plaste, die aus Naturstoffen (z. B. Naturkautschuk) oder synthetisch (aus Kohle, Erdöl, usw.) hergestellt werden. Nach ihrer Eigenschaft werden sie eingeteilt in Elastomere, Thermoplaste und Duroplaste. Elastomere sind gummielastische Stoffe die weder warmumformbar noch schweißbar sind. Zur Gruppe der Thermoplaste gehören alle warmumformbaren und schweißbaren Kunststoffe wie beispielsweise Polyethylen, Polyamid und PVC. Mit Duroplast werden Kunststoffe bezeichnet, die nicht warmunformbar und nicht schweißbar sind wie z. B. Epoxidharz.

Stoffwerte verschiedener Thermoplaste

Kunststoff

Dichte
in kg/dm3

Festig-
keit
N/mm2

Wärmeleit-
fähigkeit
W/m*K

Formbe-
ständigkeit
in °C bis

Durchschlag-
festigkeit
in kV/mm

Polyethylen

PE

0,92...0,96

8...30

 

 

20

Polypropylen

PP

0,90...0,91

30...37

 

 

 

Polyvinylchlorid

PVC

1,38

10...60

0,586

70

20...50

Polyamid

PA

1,01...1,14

40...80

0,921

60

 

Polymethylmethacrylat

PMMA

1,18

64...75

0,670

65...85

40

Polyoxymethylen

POM

1,41...1,43

65...70

 

100...150

 

Polycarbonat

PC

1,2...1,24

...60

0,712

...130

20

Polystyrol

PS

1,05

40...65

0,586

70...80

50

Polyuretan

PUR

1,21

25...55

1,256

-40...110

20

Polytetrafluoretylen

PTFE

2,14...2,20

20...40

0,879

260...280

20...40

Acrylnitril/Butadien/Styrol/

ABS

1,7

35...50

 

85...100

 


Kupplungen

Kupplungen verbinden hauptsächlich Wellen miteinander und übertragen Rotationsleistungen. Sie können bestimmte dynamische Eigenschaften verbessern, Wellenverlagerungen ausgleichen und Verbindungen vor Überlastung schützen. Kupplungen werden unterteilt in drehstarre Kupplungen, drehelastische Kupplungen, Schaltkupplungen, Sicherheitskupplungen, Freilauf- und Überholkupplungen. Drehstarre Kupplungen sind zentrische, genau fluchtende Verbindungen von Wellenenden die für beide Drehrichtungen verwendbar sind (kein Kupplungsverschleiß). Drehelastische Kupplungen werden verwendet um Drehschwingungen zu dämpfen und die Drehmomentenstöße zu mildern. Die drehelastischen Kupplungen können aus Metall (Stahlbandkupplung) oder aus Gummi gefertigt sein. Schaltkupplungen werden verwendet für Unterbrechen und Wiederherstellung einer Verbindung zur Übertragung des Drehmoments (Betätigung kann mechanisch, elektromagnetisch, hydraulisch oder pneumatisch erfolgen, dabei kann die Kraftübertragung form- oder kraftschlüssig sein). Zur Unterbrechung der Verbindung bei Überlast verwendet man Sicherheitskupplungen. Dies kann z. B. durch Sollbruchstellen (Brechbolzen) oder aber auch duch die Einstellung der gewünschten Höchstdrehmomentes bei Reibungskupplungen erreicht werden. Für die Verbindung von Elementen bei Gleichlauf werden sogenannte Freilauf- und Überholkupplungen verwendet, die sich lösen, wenn das antreibende Element langsamer als das Getriebene dreht.


Kurzschluss

Nichtbeabsichtigte leitende niederohmige Verbindung zwischen zwei oder mehr betriebsmäßig gegeneinander unter Spannung stehenden Leitern. Dies kann eine direkte Verbindung zwischen zwei Außenleitern oder eine Verbindung zwischen Außenleiter und Neutralleiter ohne zwischengeschalteten Verbraucher sein. Man unterscheidet vollkommenen d. h. sehr niederohmige Verbindung und unvollkommenen Kurzschluss. Ein Kurzschluss kann eine thermische und/oder mechanische Überbeanspruchung bewirken. Die Auswirkungen können einen Brand entfachen und das Gerät oder die Anlage zerstören. VDE 0100 Errichten von Starkstromanlagen.


Kurzschlussfestigkeit

Ein beliebig langer Kurzschluss darf keine Schäden oder unzuässige Erwärmungen im elektrischen Betriebsmittel oder seinen Teilen hervorheben.


Kurzschlussstrom

Bei einem elektrischen Kurzschluss fließt ein hoher Strom, dessen Höhe nur durch den Innenwiderstand der Quelle begrenzt wird. Im Kurzschlussfall trennen Sicherungen und Leitungsschutzschalter das fehlerbehaftete Netz von der Quelle. VDE 0100 Errichten von Starkstromanlagen.


KV-Faktor

Verhältnis der jeweiligen (Ist-)Geschwindigkeit zum Schleppabstand (=Regelabweichung) beim Positionieren. KV ist somit ein Maß für die Geschwindigkeitsverstärkung im stationären Zustand. Der KV-Faktor ist eine spezielle Größe für die Lageregelung, z. B. bei Werkzeugmaschinen, der die Kreisverstärkung beinhaltet. Er gibt an, mit welcher Geschwindigkeit ein bestimmter Lagefehler zu Null gemacht wird: je größer der KV, desto schneller ist das System. Jedoch darf der KV auch nicht zu groß werden, da das System sonst zum Schwingen beginnt. Der KV ist darüber hinaus ein Maß für die Steifigkeit und Genauigkeit eines Antriebs durch die Beziehung zur Dämpfung. Der maximale KV-Faktor ist bei gegebener Dämpfung seine Eigenfrequenz begrenzt.


Fachlexikon der Mechatronik © 2010 Erich Käser. Alle Rechte vorbehalten.