Druck

Der Druck ist eine der wichtigsten Größen der Fluidtechnik und ist der Quotient aus der Normalkraft die auf eine Fläche wirkt und dieser Fläche. Die abgeleitete Einheit für Druck aus dem SI-Basissystem lautet Pascal. In der Praxis wird jedoch bar verwendet (1 bar = 100000 Pa). Bei den Druckangaben in der Fluidtechnik wird der Überdruck bezogen auf den atmosphärischen Druck verstanden.


Druckabfall

Zeit- oder ortsabhängige Druckänderung von einem höheren auf einen niedrigeren Wert. Der Druckabfall kann auf ein Gerät oder eine Strecke wie z. B. Rohrleitung bezogen sein.


Druckbegrenzung

Als Druckbegrenzung gelten Maßnahmen, die den Druckanstieg einer Anlage über ein festgelegtes Maß hinaus verhindern. In der Regel übernehmen Druckbegrenzungsventile diese Aufgabe. Bei Proportionalventilen kann man die Druckbegrenzung auch durch mechanischen Anschlag des Proportionalmagneten erreichen, so dass sich der Druck auch bei steigendem Eingangssignal nicht erhöht.


Druckbetätigung

Die Druckbetätigung ist eine Einrichtung, bei der durch eine Druckänderung in der Steuerleitung ein Gerät betätigt wird. Je nach Betätigungsart unterscheidet man nach direkter oder indirekter Betätigung. Eine direkte Druckbetätigung liegt vor, wenn der hydraulische oder pneumatische Druck direkt auf das Betätigungsglied wirkt. Bei der indirekten Druckbetätigung erfolgt die Druckwirkung über ein Vorsteuerventil auf das Betätigungsfeld.


Druckdifferenz

Als Druckdifferenz bezeichnet man die Differenz zweier Drücke. Ist die Druckdifferenz zugleich selbst die Meßgröße, verwendet man den Ausdruck Differenzdruck.


Druckfilterelement

Das Druckfilterelement ist ein Filter, der einem Differenzdruck standhält, der mindestens so groß wie der Nenndruck der Anlage ist, ohne dass Schäden an seiner Struktur oder dem Filterstoff auftreten.


Druckflüssigkeit

Druckflüssigkeiten dienen dem Transport hydraulischer Energie vom Ort der Erzeugung (Pumpe) zum Ort der Umwandlung (Zylinder, Motor). Zusätzlich sollen sie die Anlage vor Korrosion schützen und den Verschleiß aufeinander gleitender Teile mindern. Als nützlicher Nebeneffekt wird beim Transport die örtlich entstehende Wärme abgeführt. Für den Einsatz werden Mineralöle und schwerentflammbare Flüssigkeiten verwendet.


Druckflüssigkeiten in der Hydraulik

Zu den häufigsten Hydraulikölen gehören die Druckflüssigkeiten vom Typ HL und Typ HLP. HL-Öle sind Druckflüssigkeiten die Wirkstoffe beinhalten, die den Korrosionsschutz und die Alterungsbeständigkeit erhöhen. Die Hydrauliköle vom Typ HLP enthalten Additive, welche den Reibungsverschleiß mindern. HLP-Öle werden verwendet bei Hydraulikanlagen die mit mehr als 200 bar betrieben werden.

Eigenschaften

Hydrauliköle

HL 10
HLP 10

HL 22
HLP 22

HL 32
HLP 32

HL 46
HLP 46

HL 68
HLP 68

HL 100
HLP 100

Viskosität bei -20°C

600mm²/s

 

 

 

 

 

Viskosität bei 0°C

90mm²/s

300mm²/s

420mm²/s

780mm²/s

1400mm²/s

2560mm²/s

Viskosität bei 40°C

10 mm²/s

22 mm²/s

32 mm²/s

46 mm²/s

68 mm²/s

100 mm²/s

Viskosität bei 100°C

2,4 mm²/s

4,1 mm²/s

5,0 mm²/s

6,1 mm²/s

7,8 mm²/s

9,9 mm²/s

Pourpoint

< -30°C

< -21°C

< -18°C

< -15°C

< -12°C

< -12°C

Flammpunkt

> 125°C

> 165°C

> 175°C

> 185°C

> 195°C

> 205°C


Druckluftaufbereitung

Druckluft muß sauber und trocken sein. Zudem muß sie einen bestimmten Druck garantieren und einen Schmierstoff enthalten, der für gleitende Teile der Pneumatikgeräte wichtig ist. Da die Druckluft aber nicht sauber und trocken, ja durch Verdichten geradezu mit Kondenswasser angereichert ist und nicht den nötigen gleichbleibenden Druck und Schmierstoff aufweist, bedarf sie der Aufbereitung. Diese Aufbereitung durch eine Wartungseinheit oder durch eine Aufbereitungsanlage unmittelbar nach dem Kompressor bedeutet eine Verbesserung ihrer Qualität, indem man störende Fremdanteile entweder vollständig entfernt oder sie zumindest so weit verringert, daß Störungen oder Schädigungen nicht mehr zu befürchten sind. Zu diesen Fremdanteilen zählen vor allem Wasser, Öl aus dem Kompressor und feste Partikel (Staub, Ölkohle, Metallabrieb u. a.), aber auch u. U. gasförmige Fremstoffe. Dementsprechend umfaßt die Aufbereitung Verfahren zur Trocknung, Filterung und gegebenenfalls Reinigung unerwünschter Gase durch Adsorptionsmittel wie z. B. Aktivkohle. Der Umfang und Intensität der Druckluftaufbereitung wird bestimmt durch die jeweiligen Anforderungen an die Druckluftqualität, die wiederum von ihrer Verwendung abhängt. Bester Ort für eine erste Aufbereitung ist nach dem Kompressor, um möglichst saubere Luft ins Netz einzuspeisen. Diese zentrale Anordnung ist dann günstig, wenn man nur eine Druckluftqualität benötigt. Wenn jedoch unterschiedliche Qualitätsanforderungen gebraucht werden, wie beispielsweise Blasluft für die Maschinen und Druckluft für andere Pneumatikanwendungen, dann empfiehlt sich eine dezentrale Anordnung. Für beide Fälle gibt es mit der Druckluft-Wartungseinheit die Möglichkeit, die Druckluft vor bestimmten Geräten in den dafür notwendigen Zustand zu versetzen.


Druckluftbehälter

Druckluftspeicher, der zum Glätten pulsierender Druckluftströme, als Kondensatsammlung und Kondensatableitung, sowie zum Speichern von Druckluft dient. Durch einen Druckluftbehälter wird auch bei schwankendem Bedarf eine gleichmäßige Druckluftversorgung gewährleistet. Druckluftbehälter werden meist unmittelbar hinter dem Kompressor angeordnet. Die Größe des Druckluftbehälters richtet sich nach dem Förderstrom des Kompressors, der zulässigen Differenz zwischen Einschalt- und Ausschaltdruck sowie nach der Art der Kompressorregelung.


Druckminderventil

Einrichtung die mit großer Präzision den von den Druckluftverbrauchern benötigten Betriebsdruck regelt. Dies geschieht über ein Ventil, das auch bei veränderlichem Eingangsdruck (Primärdruck) P1 den (niedrigeren) Ausgangsdruck (Sekundärdruck) P2 konstant hält. Der konstante Druck wird dadurch erreicht, dass der durch eine Feder offengehaltene Ventilkegel bei steigendem Sekundärdruck zunehmend schließ und am Ende nur noch die Leckverluste im Sekundärbereich ersetzt.


Druckluft-Wartungseinheit

Kombinationseinheit, die aus einem Filter, einem Druckminderventil (Druckregelventil) und häufig einem Öler (Nebelöler) besteht und aufbereitete Druckluft liefert. Die Druckluft-Wartungseinheit wird in der Regel direkt vor dem Antriebsglied (Zylinder, Motor) angeordnet.


Druckspeicher

Der Druck sinkt bei einem funktionstüchtigen Druckspeicher langsam bis zur Gasvorspannung (Knickpunkt), um dann schnell vollends auf 0 abzusinken. Wird der leere Druckspeicher durch Einschalten der Maschine wieder gefüllt, steigt der Druck bis zur Höhe der Gasvorspannung schnell an. Danach steigt der Druck langsam bis zum max. Systemdruck an. Um einer größeren Walkbarkeit und somit einem schnelleren Verschleiß vorzubeugen, sollte die Gasvorspannung nicht zu niedrig sein. Damit für Wartungsarbeiten an der Hydraulik die Druckspeicheranlage in einen drucklosen Zustand gebracht wird, muss über einen Absperrhahn des Hydrauliksystems der Druckspeicher geleert werden.


Farben für Drucktaster, Leuchtdrucktaster und Anzeigen

Farbe

Drucktaster/Leuchtdrucktaster

Meldeleuchte

Bedeutung

Anwendung

Bedeutung

Anwendung

rot

 

Notfall

NOT-AUS

Notfall

Gefährlicher Zustand

gelb

 

Anormal

Beseitigung anormaler Bedingungen oder unerwünschte Änderungen

Anormal

Physikalische Größe überschreitet den normalen Bereich.

grün

 

Sicher

Vorbereiten     Bestätigen

Normal

Physikalische Größe liegt im normalen Bereich.

blau

 

Zwingend

Rückstellfunktion

Zwingend

Vorgegebene Werte eingeben.

weiss

   

START/EIN

STOP/AUS

Neutral

Allgemeine Information

grau

     

schwarz

 


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